30 I Regelteil Nebenordnende (additive) und unterordnende (subjunktive) Konjunktionen: Nebenordnende Konjunktionen verbinden gleichwertige Satzteile auf derselben Satzebene, z. B. Die Frau und der Mann stehen dort. (Verbindung zweier Nomen) Er weiß es nicht: Soll er lachen oder weinen? (Verbindung zweier Infinitive) Gehst du schon oder bleibst du noch? (Verbindung zweier Fragesätze) Sonderfälle der nebenordnenden Konjunktionen sind mehrteilige Konjunktionen, sie werden in der Regel nicht durch einen Beistrich voneinander getrennt: entweder … oder, sowohl … als auch, weder … noch Unterordnende (subjunktive) Konjunktionen: Sie leiten Nebensätze ein, die von Hauptsätzen abhängig sind, z. B. Die beiden sehen sich den Film an, obwohl sie Horrorfilme nicht mögen. Ob es morgen regnen wird, kann ich leider nicht vorhersagen. Unterordnende Konjunktionen, die einen Nebensatz einleiten, sowie entgegensetzende Konjunktionen (aber, sondern) werden mit einem Beistrich abgesetzt. Nebenordnende (additive) Konjunktionen Unterordnende (subjunktive) Konjunktionen und, sowie, beziehungsweise, hingegen, oder, aber, sondern, doch, nur, bloß, denn, dennoch, sowohl … als auch, weder … noch, entweder … oder dass, sodass, als, damit, während, je nachdem, sofern, weil, ob, solange, wenn, als wenn, falls, obgleich, sooft, anstatt, geschweige, obschon, soviel, wenngleich, gleichwie, obwohl, soweit, wie, indem, bevor, indessen, seit, statt, insofern, seitdem, wohingegen, da, insoweit, sobald, trotzdem, zumal 2.9 Partikeln und Interjektionen Partikeln sind vor allem in der gesprochenen Sprache wichtig. Sie sind nicht flektierbar und haben keine grammatikalische Funktion. Weiters können sie nicht als Satzglied auftreten. Folgende Funktionen können Partikeln erfüllen: •• Mit ihnen wird die Stärke der Eigenschaft gesteigert oder abgeschwächt, wenn sie in Verbindung mit Adjektiven verwendet werden, z. B. etwa, sehr, zu, ziemlich, überaus, fast, ganz, genug. Das ist ein sehr langer Weg. Du nimmst dir ein ganz großes Stück Kuchen. Hier ist es zu laut. •• Sie dienen der Einstufung und drücken aus, in welchem Maß etwas entspricht, z. B. Ich bin damit halbwegs glücklich. Wir sind fast da. •• Sie können aber auch in Zusammenhang mit einem Nomen verwendet werden und stufen eine Erwartung oder eine Einschätzung der Sprechenden/Hörenden ein, z. B. nur, sogar, besonders, gerade, schon, auch. Hier ist es sogar im Sommer schön. Gerade du könntest mehr leisten. Ich bin schon seit Langem nicht mehr dort gewesen. •• „Nicht“ wird verwendet, um einen Sachverhalt zu verneinen, z. B. Das ist ganz sicher nicht der Fall. Susanne wohnt nicht mehr bei ihren Eltern. Interjektionen sind Ausrufewörter. Sie sind im Satz oft isoliert, stehen also allein und für sich. Daher werden sie mit einem Rufzeichen oder einem Komma vom restlichen Satz getrennt. Sie haben meist eine kommunikative Funktion und kommen daher häufig im mündlichen Sprachgebrauch vor. Sie drücken Gefühle, Empfindungen und Aufforderungen aus oder dienen der Nachahmung von (tierischen) Lauten, z. B. Miau! Muh! Au! Uff! Hihi! Hurra! Ach! Oh! Ja! Nein! Verwendung im Satz: Autsch, diese Dornen sind heftig! Ich weiß nicht, hihi, was ich dazu sagen soll. Oh weh, wie schmerzt mich diese Verleugnung! Auf auf, lasst uns gehen! MUSTER
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