Deutsch für BMS und BHS - schrittweise ÜB

21 2 Wortgrammatik-Kartei 2.3.5 Das Reziprokpronomen Reziprokpronomen kennzeichnen die Wechselseitigkeit, d. h., dass zwei oder mehr Personen an einer Handlung gleichermaßen beteiligt sind. Die Grundform des Reziprokpronomens ist einander. Sie wird, abhängig vom Verb, mit Präpositionen als Vorsilbe kombiniert, z. B. miteinander, zueinander, füreinander, gegeneinander, beieinander. Das Reziprokpronomen wird zunehmend vom Reflexivpronomen verdrängt, z. B. Sie begrüßen einander. | Sie begrüßen sich. Wir begrüßen einander. | Wir begrüßen uns. 2.3.6 Das Relativpronomen Relativpronomen leiten Relativsätze bzw. Attributsätze (vgl. Gliedsätze als Satzglieder, S. 36) ein. Sie stellen eine Beziehung zwischen einem Satzteil des Hauptsatzes und dem Gliedsatz her und geben Informationen zu diesem Satzteil, z. B. Er sieht den Jungen, dem er gestern geholfen hat. Im Genus und Numerus richten sie sich nach ihrem Bezugswort, das mit dem Attribut versehen wird. Der Kasus unterliegt dem Prädikat des Attributsatzes, z. B. Er sieht den Jungen, dem er gestern geholfen hat. Bezugswort im Akkusativ Prädikat des Attributsatzes („helfen“ erfordert Dativ) Relativpronomen im Dativ Es gibt zwei Arten von Relativpronomen: der, die, das und welcher, welche, welches (und ihre jeweiligen Deklinationen). Letzteres wird vor allem benutzt, um Wiederholungen zwischen gleichlautendem Relativpronomen und nachfolgendem Artikel zu vermeiden, z. B. Ich suche das Haus, das das Mädchen gestern besucht hat. → Ich suche das Haus, welches das Mädchen gestern besucht hat. 2.3.7 Das Demonstrativpronomen Demonstrativpronomen weisen auf Dinge, Personen, Ereignisse hin und verleihen ihnen damit eine zusätzliche Betonung, z. B. Karim schrieb Anna einen Brief. Diesen erhielt sie jedoch erst Jahre später. Zudem dienen sie auch der Gegenüberstellung, z. B. Während dieses Fahrrad gut für die Stadt geeignet ist, empfiehlt sich jenes vor allem für längere Touren. Demonstrativpronomen können wie Artikel in Kombination mit dem zugehörigen Nomen verwendet werden. Sie können aber auch allein stehen. Sie werden wie Nomen flektiert, also in Kasus, Numerus und Genus über Endungen angepasst. Auch der Artikel selbst kann als Demonstrativpronomen verwendet werden, z. B. Das meine ich! Dabei ist zu beachten, dass dies nur im mündlichen Sprachgebrauch üblich ist. In Schreibproduktionen sollte diese Verwendung, außer in direkter Rede, vermieden werden. Die wichtigsten Demonstrativpronomen sind dieser, diese, dieses und jener, jene, jenes. MUSTER

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