186 II Übungsteil 9.5 Mit Ellipsen Emotionalität erzeugen Satzgrammatik: die Ellipse – der unvollständige Satz Ellipsen sind Sätze, in denen ein wesentlicher Teil ausgelassen wird. In der Regel werden entweder das Prädikat oder das Subjekt weggelassen. Häufig fehlt aber auch der Hauptsatz, der zu einem Gliedsatz notwendig wäre, sodass nur der Gliedsatz stehen bleibt. Dabei muss allerdings darauf geachtet werden, dass der Inhalt verständlich bleibt. Die Verwendung von Ellipsen signalisiert je nach Zusammenhang •• Emotionalität, •• einen mündlichen Stil, •• eine rasche Abfolge von Ereignissen. Damit finden Ellipsen nicht nur in der Literatur, sondern auch in argumentierenden Textsorten wie der Meinungsrede, dem Kommentar oder dem Leserbrief ihren Platz, denn die Emotionalität soll die Leser/innen bzw. Zuhörer/innen für die Argumentation empfänglicher machen. Zudem werden in Schlagzeilen meistens Ellipsen genutzt. Ellipsen erkennen Lesen Sie den folgenden Auszug aus dem Feature „Auf Autodiät“ und unterstreichen Sie die Ellipsen. Notieren Sie neben dem Text außerdem, welche Satzteile weggelassen worden sind. Elliptisch und pointiert formulieren Formulieren Sie die unterstrichenen Stellen zu Ellipsen um. Beachten Sie dazu das vorgegebene Beispiel. Bsp.: Es ist eine Tatsache, dass Menschen etwas gegen den Klimawandel tun müssen. Tatsache ist: Menschen müssen etwas gegen den Klimawandel tun. das Feature: eine journalistische Textart, die Fakten mit konkreten erzählerischen Beispielen kombiniert Ü 22 Ü 23 Von A nach B ohne Auto? Das geht, aber nicht immer gut Autofahren wiegt in der Klimabilanz schwer. Man nehme Öffis oder Fahrrad, schlagen Umweltschützer vor. Doch wie gut funktioniert das? Vor allem übers Land? Ein Leben ohne Auto – ist möglich und lebenswert. Stadtmenschen betonen dies oft und gern. […] Doch wie fühlt sich Autodiät für jemanden an, der über Jahrzehnte ein Auto vor der Haustür stehen hat? Warum? Weil es bequem ist. Weil man mit dem Nachwuchs Omas und Opas in den Bundesländern besucht. Weil man als Landei aufgewachsen ist, wo das Auto das Maß der Dinge ist. Weil Kauf und Unterhalt leistbar sind. Es finden sich viele Argumente, warum man darauf nicht verzichtet – obwohl man schon lange Stadtmensch geworden ist. Doch es finden sich auch immer mehr Gründe, das Mobilitätsverhalten zu überdenken. Der Klimawandel zum Beispiel. Autos sind als Verkehrsmittel ineffizient. Sie stehen die meiste Zeit ungenützt herum, und werden sie gefahren, sitzt in den meisten (Riesen-) Kisten eine Person. […] Wie man es dreht und wendet: Autofahren ist weniger klimafreundlich als die Fortbewegung mit Öffis. Deswegen der Versuch: Üben in Verzicht, um zu erfahren: Wie gut funktionieren Bahn und Bus über Land? […] Quelle: Bruckner, Regina: Von A nach B ohne Auto? Das geht, aber nicht immer gut. In: Der Standard vom 27.07.2019. Online: www.derstandard.at/story/2000106728600/von-a-nach-b-ohne-auto-das-gehtaber-nicht (01.03.2024) 5 10 25 30 35 MUSTER
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