Deutsch für BMS und BHS - schrittweise ÜB

171 9 Kommentieren und Reden Vor allem bei Kommentaren ist es wichtig, persönliche Begriffe („ich“, „wir“, „mein“ etc.) zu vermeiden. Folgendes kann Ihnen dabei helfen: Situation: In Ihrer Funktion als Redakteur/in der Schulzeitung werden Sie gebeten, nach der Lektüre des Zeitungsartikels „Neue Studien: Lassen uns gewalttätige Spiele abstumpfen?“ einen Kommentar für die nächste Ausgabe zum Thema „Gewalt in Videospielen“ zu schreiben. Verfassen Sie den Kommentar und bearbeiten Sie dabei folgende Arbeitsaufträge: • Geben Sie Inhalt und Ergebnisse der im Text erwähnten Studie knapp wieder. • Setzen Sie Ihre Erfahrungen mit Videospielen mit dem im Artikel Erwähnten in Beziehung. • Nehmen Sie zur Gewalt in Videospielen kritisch Stellung. • Bewerten Sie eine mögliche Begrenzung des Konsums gewalthaltiger Videospiele. Schreiben Sie zwischen 270 und 330 Wörter und geben Sie Ihrem Kommentar einen aussagekräftigen Titel. Markieren Sie zudem Absätze mittels Leerzeilen. Beispiel eines Kommentars: Senkt zeitintensives Zocken von Ballerspielen und Co. die Hemmschwelle für Gewalt? Einige von euch werden das kennen, oder? Man kommt nach einem stressigen Schultag nach Hause, möchte vom Alltag abschalten und in eine andere Welt eintauchen. Deswegen: PC oder Konsole an und loslegen. Einer wissenschaftlichen Studie zufolge, erwähnt im Zeitungsartikel „Neue Studie: Lassen uns gewalttätige Videospiele abstumpfen?“ vom 16.01.2024 im „Kurier“, ist es nicht eindeutig feststellbar, ob junge Menschen durch zu viel „Videospielballerei“ oder „-haudrauf“ gewaltbereiter werden. 89 Erwachsene sind dabei durch das Spielen von GTA und Gehirnscans in Bezug auf Empathie untersucht worden. Signifikante Effekte darauf sind jedoch nicht sichtbar geworden, dies widerspricht ebenso früheren Analysen. Neurowissenschafter Lengersdorff erklärt zudem, dass die Studie langfristige Konsequenzen von Gewaltspielkonsum nicht abdecke. Es ist bekannt, dass einige Jugendliche an unserer Bildungseinrichtung zocken: mache mehr, manche wenige. Einige auch gar nicht. Dennoch konnte nach genauer Recherche und Befragung noch keine konkrete Gewalt damit in Zusammenhang gebracht werden. Auch ist es eine Frage des Genres, wie viel Gewalt in Videospielen konsumiert wird: Es macht einen deutlichen Unterschied, ob man Monster in Rollenspielen bekämpft und fängt oder ob bei Egoshootern durch Kriegsgebiete schleichend anderen in den Kopf geschossen wird. Letztes ist durch die extrem krasse Gewaltdarstellung definitiv abzulehnen. Jetzt aber konkret zur Frage, inwiefern Gewalt in Videospielen zu Gewalt im realen Leben führen kann. Ganz einfach: Es ist definitiv die Dosis, die das Gift macht. Ein/e Schüler/in, die/der jeden Tag abends virtuell herumballert, könnte auf lange Zeit gesehen eine niedere Hemmschwelle für Aggressionen entwickeln als jemand, der das limitiert und nicht oft tut. Dabei bestünde auch die Gefahr, die virtuelle von der realen Realität nur mehr schwer auseinanderdividieren zu können. Videospiele mit gewalttätigem Inhalt sind also nicht per se das Problem: Vielmehr ist es der teilweise uneingeschränkte Konsum solcher Games, oft ohne viel darüber nachzudenken. Deswegen, liebe Mitschüler/innen: Gerne zocken, gerne auch GTA und Co. – sofern es von euren Eltern erlaubt wird –, aber mit Maß und Ziel! (326 Wörter) (Autorentext) 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 MUSTER

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