157 8 Erörtern und Empfehlen 8.2 Rück- und Vorverweise sowie Gegenüberstellen mit Hilfe von Demonstrativpronomen Wortgrammatik: Demonstrativpronomen Demonstrativpronomen, S. 21 Mit Demonstrativpronomen kann man auf Personen, Sachverhalte oder Ereignisse verweisen. In der Regel handelt es sich um Rückverweise, das heißt, dass Demonstrativpronomen erst eingesetzt werden, wenn die entsprechende Sache oder Person bereits genannt wurde, z. B. Um 08:45 Uhr fuhr bereits der Schnellzug ein. Marija nahm diesen, um ihren Termin in der Stadt einhalten zu können. Demonstrativpronomen betonen automatisch die mit ihnen stellvertretend bezeichnete Person oder Sache, z. B. Am Abend diskutierten Bernd und Marija die Frage, ob sie zukünftig mit der Bahn oder dem Auto zur Arbeit fahren sollten. Das hatten sie zuvor noch nicht entschieden. Anreihung und Steigerung leiden als Landbewohner: In Gemeinden mit weniger als 5000 Einwohnern sind es 29 Prozent, in mittelgroßen Städten mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern 30 Prozent, in Großstädten 33 Prozent. Einige Wissenschaftler führen die HygieneHypothese2 an, um zu erklären, weshalb Landmenschen seltener an Allergien erkranken: Der ländliche Dreck härtet also ab. Andere Forscher vermuten, dass die Luftverschmutzung in den Städten Allergien auslösen könnte. Ein bisschen mehr Grün reicht schon Wer in der Stadt aufwächst, hat außerdem ein höheres Risiko für Angststörungen, Schizophrenie und psychische Störungen, die mit der Stimmung zusammenhängen. Um die Ursache dafür herauszufinden, stellten Forscher des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim gesunden Probanden3 knifflige Fragen (zum Beispiel Rechenaufgaben) und setzten sie dabei zusätzlich unter Druck: Sie sagten den Freiwilligen, sie seien nicht gut genug und müssten sich noch mehr anstrengen. Eine Messung der Hirnaktivität ergab, dass diejenigen, die in der Stadt groß geworden waren oder jetzt in der Stadt lebten, daraufhin stärkere Stressreaktionen zeigten als Versuchspersonen vom Land. Städter haben sich also keineswegs an den höheren Stresspegel der Großstadt gewöhnt, im Gegenteil: Sie können Stresssituationen weniger gut bewältigen als Landmenschen. Um seine psychische Gesundheit zu verbessern, muss man aber nicht unbedingt aufs Land ziehen. Mediziner der University of Exeter erkannten, dass Städter, die erst in einem dicht bebauten und dann in einem grüneren Viertel wohnten, sowohl gleich nach dem Umzug als auch drei Jahre später eine bessere psychische Gesundheit hatten. Dass die Natur darüber hinaus zur Heilung körperlicher Erkrankungen beitragen kann, zeigte erstmals 1984 eine Studie. Denn Patienten, die in einem Krankenhauszimmer mit Blick auf viel Grün lagen, erholten sich schneller von einer Operation und brauchten weniger Schmerzmittel als Patienten in Räumen mit Blick auf ein Gebäude. Seitdem haben viele Studien bestätigt, dass der enge Kontakt zur Natur die Gesundheit und das Wohlbefinden stärkt. Für diesen Effekt ist allerdings nicht unbedingt ein ganzer Acker oder ein Wald notwendig – ein Park in der Stadt tut es manchmal auch. 1 fingerhakeln: Spiel zum Kräftemessen 2 Hypothese: Voraussetzung, grundlegende Annahme 3 der Proband: die Versuchsperson Quelle: Schäfer, Susanne: Ist das Landleben gesünder als das in der Stadt? Die Zeit vom 01.07.2014. Online: https://www. zeit.de/zeit-wissen/2014/04/gesundheit-landleben-stadtleben (17.04.2025, angepasst und verändert) Einwände und Gegensätze Vergleiche zwischen den gegensätzlichen Perspektiven Zwecke und Gründe 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 MUSTER
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