69 © Westermann Kapitel 3 Eine Streitschlichtung vorbereiten ‧ S. 51 Kompetenzen und Lerninhalte Sprechen und Zuhören ‧‧ mit anderen sprechen: über Gefühle sprechen, Konflikte lösen ‧‧ zu anderen sprechen: Wirkung der Redeweise beachten (Körpersprache) ‧‧ vor anderen sprechen: szenisch spielen ‧‧ Bildung für nachhaltige Entwicklung (Ziel 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen) Die Heftseite Die Streitschlichtung unter Schülerinnen und Schülern ist eine Möglichkeit der gewaltfreien Konfliktbearbeitung, zu der die Kinder befähigt werden müssen, damit diese ihre Konflikte selbstständig lösen können. Sie sollen lernen, durch Gespräche Lösungen für Probleme zu finden. Als Grundregeln für die Streitschlichtung gelten: Der jeweils andere darf ausreden, es werden keine Beleidigungen ausgesprochen und Handgreiflichkeiten sind verboten. Die Streitschlichtung beinhaltet vier Schritte: 1. Der Streit wird zunächst aus der eigenen Perspektive erzählt (Ich-Botschaften) und ggf. vom Gegenüber wiederholt. 2. Dieses Vorgehen wird mit getauschten Rollen wiederholt. Wenn es gelingt, den Streit bzw. das Problem aus der Perspektive des anderen zu sehen, sind die Beteiligten häufig überrascht, und es entsteht Mitgefühl für den anderen. 3. Nachdem sich die Parteien gegenseitig verstanden haben, kann nun gemeinsam nach einer Lösung gesucht werden. Aus dem Streit wird jetzt ein gemeinsames Problem, für dessen Lösung alle Beteiligten die Verantwortung tragen. 4. Zum Schluss einigen sich die Parteien auf eine Lösung, die beide akzeptieren und umsetzen können. Dies kann auch schriftlich festgehalten werden. Alle Schritte können/sollen von einem Streitschlichter/einer Streitschlichterin begleitet und moderiert werden. Organisatorisches ‧‧ Bild von S. 51 oben über ein beliebiges Medium bereitstellen (z.B. Smartboard) Ideen zum Einstieg ‧‧ ggf. einen aktuellen Streit in der Klasse als Anlass nutzen; ansonsten Bild von S. 51 oben präsentieren und beschreiben lassen Arbeit mit der Heftseite ‧‧ Zu 1: die Situation beschreiben und erfassen; dazu erzählen; den Streit nachspielen (Adin fühlt sich gestört, weil Sara bei ihm abguckt. Sara bezichtigt Adin der Lüge. Sie ist wütend. Daraufhin will Adin nicht mehr neben Sara sitzen. Er ist auch wütend.) ‧‧ Zu 2: das dargestellte Schema der Streitschlichtung erfassen und beschreiben; dazu erzählen ‧‧ Zu 3: begründen, warum ein klarer Ablauf bei einer Streitschlichtung wichtig ist (alle müssen sich an die gleichen Regeln halten/kommen zu Wort) ‧‧ Zu 4: die Streitschlichtung zu dem Streit aus 1 nachspielen (Sara: „Ich wollte nur gucken, ob ich alles richtig hatte. Dann war ich wütend. Darum sagte ich, du lügst.“ Adin: „Ich dachte, du guckst bei mir ab. Darum sagte ich, du sollst selbst nachdenken. Aber ich habe nicht gelogen. Deshalb wollte ich nicht mehr neben dir sitzen.“); über Sprache reflektieren; es sollte auch über den Einsatz von Stimme, Gestik, Mimik gesprochen werden Differenzierung und Übung FÖRDERN ‧‧ Bezug zur eigenen Lebenswelt herstellen und Vorerfahrungen aktivieren ‧‧ Rollenkarten mit Stichworten anbieten ‧‧ mit einem anderen Kind gemeinsam arbeiten FORDERN ‧‧ für Aufgabe 4 die Rolle des Streitschlichters oder der Streitschlichterin übernehmen ‧‧ die Schritte der Streitschlichtung zur Visualisierung auf Plakate übertragen ‧‧ einem anderen Kind behilflich sein Hinweise zu digitalen Medien ‧‧ Rollenspiele aufnehmen; die nonverbalen Mittel (Gestik, Mimik) analysieren; Rückmeldung geben Literaturtipp ‧‧ Zöller, Elisabeth: Jetzt bist du fällig! Geschichten gegen Gewalt. Loewe, 2014. Internettipp ‧‧ Mediation – Streitschlichtung: https://www. bildungsserver.de/mediation-streitschlichtung2208-de.html [Zugriff 19.03.2024]
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