48 © Westermann Kapitel 1 Kompetenzen und Lerninhalte Richtig schreiben ‧‧ rechtschriftliche Kenntnisse anwenden: Wörter mit vokalisiertem r schreiben ‧‧ Rechtschreibstrategien anwenden: Mitsprechen Die Heftseite Bei Kindern, die lautorientiert schreiben, wird das r manchmal durch ein a ersetzt (nur > nua). Außerdem bereitet das r in Verbindung mit den Vokalen a, o und u oft Probleme. Manchmal wird es hinzugefügt (Vater > Varter), manchmal weggelassen (Murmel > Mumel). Beides ist ein Problem der Pilotsprache (vgl. Reuter-Liehr). Im ersten Fall (Vater > Varter) ist das Kind sehr bemüht mitzusprechen, beim zweiten (Murmel > Mumel) ist die pilotsprachliche Sprechweise noch nicht aufgebaut bzw. noch nicht hinreichend gefestigt. Gemeinsam ist beiden Fällen, dass die pilotsprachlich orientierte Sprechweise und die daraus resultierende Rechtschreibsprache Zeit brauchen, um sich zu entwickeln und einzuschleifen. Ein gutes Sprechvorbild der Lehrkraft, häufiges rhythmisches Schwingen und die zunehmende Leseerfahrung helfen dabei, Rechtschreibhürden dieser Art zu überwinden. Organisatorisches ‧‧ Wörter aus 1 mit vokalisiertem r als Wortkarten für Tafel oder Board bereitstellen Ideen zum Einstieg ‧‧ die Wortkarten lesen und erzählen, was bei allen Wörtern gleich ist (alle enden mit r) bzw. was auffällt (das r hört man nicht, stattdessen wird oft a gesprochen – wie z. B. in Flur oder Tür) Arbeit mit der Heftseite ‧‧ Zu 1: die Wörter zu zweit lesen und untersuchen; r grün (wegen der Mitsprechbarkeit) markieren; herausarbeiten, dass in allen Wörtern das r am Ende steht (und ein langer Vokal vorausgeht) ‧‧ Zu 2: zu zweit die Nomen aus 1 in Einzahl und Mehrzahl schwingen und ins Heft schreiben; verbalisieren, dass das r im Mehrzahlwort eindeutig zu hören ist und zu Beginn der zweiten Silbe steht ‧‧ Zu 3: zu zweit die Wörter lesen und untersuchen; Silbenbögen setzen und r grün markieren; mithilfe der Sprechblase darauf kommen, dass die Wörter oft mit a statt mit r gesprochen werden; wichtig ist die Bedeutung des genauen und mehrfachen Lesens, auch um den Kindern klarzumachen, dass sich die Rechtschreibung dieser Wörter nicht zwingend nur durch Mitsprechen herleitet ‧‧ Zu 4: zunächst Bildkarten mit Minimalpaaren (Harken – Haken, Bart – Bad) untersuchen lassen, dabei das r thematisieren; beim Lesen der Wörter zu zweit merken die Kinder, dass das r durchaus mitgesprochen werden kann; beim freien Sprechen mithilfe einer Bildkarte (Bart – Bad) hingegen wird das r kaum wahrgenommen; Stellenwert des Lesens betonen; die Sprechblasen und den Merkkasten lesen; den Inhalt durch das wiederholte Lesen des Wortmaterials nachvollziehen ‧‧ Zu 5: die Wörter aus 3 und 4 abschreiben; r grün markieren ‧‧ Zu 6: die Wörter lesen und dazu erzählen; die Schreibweise dieser Häufigkeitswörter müssen sich die Kinder merken, da es hier keine Möglichkeit des Weiterschwingens gibt, um das r hörbar zu machen Differenzierung und Übung ‧‧ Üben mit Kari und Bu, S. 27 FÖRDERN ‧‧ für „Was fällt euch auf?“ Impulse/Satzanfänge anbieten; Tipps geben, Fokus setzen ‧‧ bei 2 Mehrzahl anbieten/auf Wörterliste hinweisen ‧‧ mit einem anderen Kind gemeinsam arbeiten FORDERN ‧‧ weitere Wörter mit vokalisiertem r finden ‧‧ einem anderen Kind behilflich sein Hinweise zu digitalen Medien ‧‧ Wortmaterial aus 1, 3 und 4 am Board ordnen (r am Ende des Wortes, r am Ende einer Silbe, r in ein- und mehrsilbigen Wörtern nach dem Vokal a); abschließend den Merkkasten dazu thematisieren Literaturtipp ‧‧ Reuter-Liehr, Carola: Lautgetreue Lese-Rechtschreibförderung, Band 1. Von der lautorientiert/ phonemischen zur orthografisch/morphemischen Strategie – ein Behandlungssystem, Winkler, 4., überarbeitete und erweiterte Auflage 2020. Wörter mit vokalisiertem r schreiben ‧ S. 20
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