Karibu24 Did Komm. Sprach-AH 3

16 © Westermann Überschrift Binnendifferenzierte Aufgabenstellungen bieten die Möglichkeit, dass Schülerinnen und Schüler einer Klasse ein gemeinsames Lernangebot erhalten. (vgl. Musenberg / Thäle 2022, S. 9) So eröffnet beispielsweise die offene Aufgabenstellung „Welche Gesprächsregeln gelten für deine Klasse?“ (vgl. Karibu Spracharbeitsheft 3, S. 4) im Deutschunterricht eine Reihe von Möglichkeiten der Bearbeitung: vom mündlichen Erzählen, über Malen des Erlebten bis zum Verschriften (in Form eines Textes, einzelner Sätze oder Wörter). Durch diese Konzeption der Aufgabe können sich alle Kinder auf ihrem Lernniveau einbringen. Karibu sorgt dafür, dass alle oben genannten Bestandteile eines inklusiven Unterrichtes erfüllt werden können. Mit passgenauem Differenzierungsmaterial zum Fordern und zielgleichen Fördern sowie zieldifferentem Inklusivmaterial gibt es ein passendes Material für jedes Kind. Karibu bietet passgenaues Differenzierungsmaterial, das gemeinsames Lernen einerseits und individuelles Lernen in eigenem Tempo andererseits ermöglicht. So gibt es beispielsweise die Karibu Arbeitshefte Inklusion, die sich aus Heften für gemeinsame Lernphasen (Wir-Hefte) und Heften für individuelles Lernen in verlangsamter Progression (Ich-Hefte), zusammensetzen. Gemeinsames Lernen wird in allen Elementen von Karibu unter anderem durch binnendifferenzierte Aufgaben realisiert, die sich sowohl im Basis- als auch im Differenzierungsmaterial – im Bereich Sprache z. B. im Sprachbuch / Spracharbeitsheft, in den dazugehörigen Förderheften und in den Arbeitsheften Inklusion – wiederfinden. In den Inklusivmaterialien für gemeinsame Lernphasen (Wir-Hefte) werden diese Aufgaben intensiv vorentlastet, sodass alle Kinder an Unterrichtsgesprächen teilhaben können. Auch sind das „Lernen mit allen Sinnen“, das partnerschaftliche Lernen und die Methode Ich – Du – Wir beständige Prinzipien aller Bestandteile von Karibu. 4.3 Fordern Besonders in der Grundschule nimmt die Heterogenität der Klassen immer mehr zu. Daraus ergibt sich, dass einige Kinder in bestimmten Gebieten noch stärkere Unterstützung beim Lernen benötigen, während andere speziell gefordert werden können. Daher hat die Kultusministerkonferenz 2015 die „Förderstrategie für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler“ entwickelt, die es sich zum Ziel gesetzt hat, für alle Schülerinnen und Schüler „Lernbedingungen zu schaffen, die ihnen eine optimale Entfaltung ihrer Potenziale ermöglichen“, und entsprechend ihrer „individuellen Leistungsfähigkeit […] bestmögliche Bildung“ (KMK 2015, S. 3) zu vermitteln. 4.3.1 Unterrichtspraktische Hinweise Es gibt innerhalb der Schule vielfältige Möglichkeiten, das Lernangebot für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler zu erweitern. Das können beispielsweise Zusatzangebote wie Projektarbeiten oder Arbeitsgemeinschaften sein. Innerhalb des Unterrichts können es aber auch binnendifferenzierte Aufgaben oder die Erweiterung des Lernstoffs durch weiterführende Arbeitsblätter / -hefte, die z. B. im Rahmen einer Lerntheke in der Klasse angeboten werden können, sein. Vor allem hier bietet sich die Möglichkeit der Differenzierung nach oben, indem auch Material angeboten wird, das den Lernstoff vertieft. Gerade das Schaffen von Freiräumen für eigenverantwortliches und selbstständiges Lernen in Kombination mit einem Angebot an vielfältigen Materialien gibt leistungsstärkeren Schülerinnen und Schülern die Chance, sich weiterzuentwickeln und ihr Potenzial zu entfalten. Durch den Einsatz verschiedener Methoden kann dies noch verstärkt werden. Beispielsweise können „Lernpatenschaften“ gebildet werden, bei denen ein stärkeres Kind mit einem schwächeren Kind zusammenarbeitet. Ein Kind verfügt auf einem Gebiet über mehr Wissen und höhere Kenntnisse als ein anderes und kann es deshalb bei seinem Lernprozess unterstützen. Es gibt zahlreiche Wege, Lernpatenschaften zu organisieren: Organisatorisch am einfachsten ist es innerhalb der Klasse, effektiver, aber auch aufwendiger sind klassenübergreifende Patenschaften. In zahlreichen Untersuchungen konnte immer wieder die hohe Effektivität des partnerschaftlichen Lernens gezeigt werden. Beide Partnerkinder profitieren von diesem Lernmodell („Peer-Teaching“, siehe Kap. 4.1.3.). 4.3.2 Fordern mit Karibu Karibu bietet mit dem Übungsheft Fordern und den Kopiervorlagen Fordern leistungsstarken Kindern die Möglichkeit, ihre Potenziale zu entfalten und auszuschöpfen. Der Lernstoff der Klassenstufe wird in diesen Materialien erweitert und bereits von den Schülerinnen und Schülern erworbene Kenntnisse können vertieft werden. Die Aufgaben sind so gestaltet, dass die Kinder nicht nur den bisherigen Stoff wiederholen, sondern ihre Kenntnisse ausbauen können und die Lernmotivation erhalten bleibt. Die Hefte (und Kopiervorlagen) sollen nicht nur fordern, sondern den Kindern auch Spaß machen. Daher sind Kari und Bu stark integriert und viele Aufgaben haben einen „Knobel-Charakter“. Die Karibu Basis-Materialien beinhalten ebenfalls Angebote für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler. Es gibt drei Anforderungsbereiche und binnendifferenzierte Aufgaben. Gerade binnendifferenzierte Aufgaben bieten gute Fordermöglichkeiten, da es sich hierbei oftmals um offene Aufgabenformate handelt, bei denen die Kinder ihr erworbenes Wissen anwenden können oder sogar versuchen, darüber hinaus zu gehen. Inklusion und Differenzierung

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