Karibu24 Did Komm. Sprach-AH 3

14 © Westermann Überschrift sprechend farbig markiert sind. Für viele Kinder ist es hilfreich, ein Satzmuster für die Begründung anzubieten, damit sie eine klare sprachliche Form für den Beweis der korrekten Verschriftung finden. Bestehende Unsicherheiten dienen als Anlass für ein Rechtschreibgespräch im Klassenunterricht oder der Gruppenarbeit. Deutlich werden sollte, dass diese Kartei offen ist für weiteres forschendes Lernen. Eigene Wörter können aufgenommen und ein Transfer der Strategien auf andere Rechtschreibphänomene vorbereitet werden (z. B. „Zwergkaninchen: Kaninchen abtrennen, dann weiterschwingen – Zwer-ge, also g.“). Analogiebildung ist gewünscht und fördert individuelles Rechtschreiblernen. Korrekturen sollen mithilfe der Sterne von den Kindern selbstständig durchgeführt werden: „Schwinge Silben, schwinge weiter, leite ab, schlage im Wörterbuch nach!“ Der Aufbau eines grundlegenden Wortschatzes im Spracharbeitsheft 3 erfolgt durch eine kontinuierliche Erweiterung von gebräuchlichen und lebensnahen Wörtern in den einzelnen Kapiteln. Gesammelt und durch Wörter aus der Erfahrungswelt der Kinder ergänzt ergibt sich die Karibu-Wörterliste. Nomen sind dort in Einzahl und Mehrzahl genannt, bei unregelmäßigen Verben werden neben der Grundform auch flektierte Formen angeboten. Die Anwendung der Karibu-Rechtschreibstrategien wird durch die Wortauswahl gestützt. 3.9 Bildung für nachhaltige Entwicklung 2015 wurden von der UN-Generalversammlung 17 nachhaltige Entwicklungsziele beschlossen, die innerhalb von 15 Jahren realisiert werden sollen. https://unric.org/de/17ziele/ Im selben Jahr verabschiedete auch die Kultusministerkonferenz (KMK) einen Orientierungsrahmen für Globale Entwicklung, welcher 2016 aktualisiert wurde. Dieser beinhaltet wichtige Kompetenzen für den Lernbereich. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist in aktuellen Lehrplänen verankert und prägt die Entstehung von Bildungsmedien. In den Karibu Materialien wird BNE mit einem speziellen Symbol markiert (siehe Karibu Spracharbeitsheft 3, S. 3). BNE lässt sich im Unterricht durch Projekttage, Arbeitsaufträge mit Handlungsaufforderungen, aktive Auseinandersetzung und kritische Diskussionen thematisieren. Im Spracharbeitsheft 3 finden sich Anknüpfungspunkte zu BNE insbesondere auf den Seiten 42, 51 und 68. Auf den Seiten 95 und 187 sowie in den Kommentaren zu den Heftseiten ist zudem vermerkt, um welches Ziel es sich jeweils handelt. 4 Inklusion und Differenzierung Vor über 15 Jahren wurde die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen unterzeichnet. Diese fordert die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben (vgl. Aktion Mensch) – also Inklusion. In Bezug auf Schule bedeutet dies, dass seitdem Kinder mit besonderem Förderbedarf „gleichberechtigt Zugang zu einem inklusiven […] [gemeinsamen] Unterricht an Grundschulen“ (Aktion Mensch) haben sollen. Auch wenn Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf oft im Mittelpunkt der Diskussion stehen, nimmt Inklusion die gesamte Lerngruppe und ihre Vielfalt in den Blick (Gebauer / Simon 2012). Heterogenität wird als Chance begriffen, inklusive Pädagogik orientiert sich an den individuellen Stärken jedes Kindes. Das Ziel eines inklusiven Unterrichts ist es, dass alle Kinder passgenau gefördert werden (vgl. Steinig 2012). Etwa 80 % der in der Grundschule inklusiv beschulten Kinder sind den Förderschwerpunkten Lernen, emotionale und soziale Entwicklung sowie Sprache zuzuordnen (vgl. Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister 2022, S. 6). Davon haben die meisten Kinder einen Förderschwerpunkt im Bereich Lernen. Die zieldifferenten Karibu Arbeitshefte Inklusiv eignen sich besonders gut zum Unterrichten von Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen. Der Förderschwerpunkt Sprache scheint – auch ohne diagnostizierten Förderbedarf – einen hohen Anteil an Schülerinnen und Schüler zu betreffen. Es wird davon ausgegangen, dass heute etwa ein Drittel der Kinder bei der Einschulung sprachliche Auffälligkeiten haben. Karibu wirkt dieser Situation entgegen: In Klasse 1 beginnt Karibu mit klaren Sprachstrukturen und handlungsorientierten Methoden (Lautgebärden, Schwingen), die eine gute Grundlage bilden, um differenziert und in heterogenen Gruppen arbeiten zu können. (vgl. Handreichung zur Karibu Fibel) Diese Methoden können individuell auch in Klasse 2/3 und ggf. auch in der folgenden Klassenstufe angewendet werden. Auch in Klasse 3 berücksichtigt Karibu Sprachstrukturen. So ist das Wortmaterial vorrangig lauttreu. Zudem werden sprachliche Besonderheiten in Beispielwörtern erst verwendet, wenn die jeweiligen Phänomene eingeführt und gefestigt sind. 4.1 Unterrichtsorganisation Was bedeutet guter inklusiver Unterricht? Da Kinder unterschiedliche Lernvoraussetzungen haben, muss der Unterricht so differenziert gestaltet werden, dass alle auf ihrem Lernniveau Lernzuwachs erreichen können. Je stärker individuelle Differenzierung zum Unterrichtsalltag gehört, desto wichtiger werden Rituale und Regeln. Inklusion und Differenzierung

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