Karibu24 Did Komm. Sprach-AH 3

10 © Westermann Überschrift Gedanken und Gefühlen einbringen. Den Kindern wird in Sprachhandlungssituationen die Gelegenheit gegeben, eigene Strategien der mündlichen Sprachverwendung und deren Wirkung auf andere und sich selbst bewusst zu machen. So wird ein bewusster Einsatz dieser Strategien ermöglicht. Folgende Kompetenzen werden aufgebaut: Zu anderen sprechen: erzählen, informieren, erklären, argumentieren, appellieren Verstehend zuhören: Gesprächen folgen, Fragen stellen, sinnverstehend zuhören, Zuhörstrategien anwenden Mit anderen sprechen: Gespräche führen, Gesprächsregeln einhalten, situationsangemessen sprechen, Gesprächsstrategien anwenden, über Lernerfahrungen sprechen Vor anderen sprechen: freie Beiträge adressatenorientiert leisten, Strukturierungshilfen nutzen (auch digital), Präsentationen planen und gestalten, szenisch spielen Die erste Seite in jedem Kapitel des Karibu Spracharbeitshefts führt in das Thema ein. Dies geschieht durch eine thematisch passende Illustration, die als Gesprächsanlass dient. Zudem ist jeweils ein QRCode platziert, der zwei Zuhörtexte beinhaltet. Hier können die Zuhörkompetenzen auf zwei Niveaustufen trainiert werden. Darüber hinaus schließt die erste Seite jeweils mit einer binnendifferenzierten, meist kreativen Aufgabe zum Thema. Die zweite und ggf. dritte/vierte Seite zum Sprechen und Zuhören führt die auf der ersten Seite angebahnte Kompetenz weiter und vertieft diese. 3.5 Texte verfassen Im 1. und 2. Schuljahr haben die Kinder Schreiben als manuelle und kognitive Fertigkeiten erlernt und können nun Buchstaben und Wörter für eigene Sätze und Texte verwenden. Sie haben in den ersten eigenen Texten bereits die Funktion von Schrift erfahren können: ‧‧ jemandem etwas mitteilen ‧‧ Ausgedachtes aufschreiben ‧‧ Fragen beantworten ‧‧ etwas notieren. Laut Bildungsstandards gestalten Schülerinnen und Schüler am Ende der Grundschulzeit den Schreibprozess selbstständig. Dabei planen, schreiben und überarbeiten sie ihre Texte bewusst im Zusammenhang von Schreibanlass, Adressatinnen und Adressaten, Textsorte und Schreibfunktion (vgl. KMK 2022, S. 14). Karibu nimmt den gesamten Schreibprozess in den Blick: In jedem Kapitel wird der Textplanung, dem Schreiben von Texten und der Überarbeitung von Texten genügend Raum gegeben. Kooperative Methoden unterstützen dabei den Planungs- und Überarbeitungsprozess. Dabei werden die folgenden Aspekte des Schreibprozesses angestrebt (vgl. Fix 2006, S. 26 ff.): ‧‧ Zielsetzungskompetenz: Warum und für wen schreibe ich? ‧‧ Inhaltliche Kompetenz: Was schreibe ich? ‧‧ Strukturierungskompetenz: Wie baue ich den Text auf? ‧‧ Formulierungskompetenz: Wie formuliere und überarbeite ich? Kinder der 3. Jahrgangsstufe sind in Bezug auf ihre Schreibentwicklung unterschiedlich weit, je nach individuellen, auch literalen, Erfahrungen, die sie im Umgang mit Schriftlichkeit gemacht haben. Neben der Phonemanalyse, einem unzureichenden Wortschatz oder dem Sprachverständnis kann auch noch die Graphomotorik zu Schwierigkeiten bei der Textproduktion führen. Darüber hinaus entfällt beim Schreiben die, die mündliche Erzählung stützende, Hilfe der Dialogpartnerin oder des Dialogpartners. In Karibu werden daher vielfältige Schreibaufgaben angeboten, welche die Kinder motivieren, ihnen das Schreiben als bedeutsam erscheinen lassen und ihnen individuelle, differenzierte Zugänge ermöglichen. Adressatenbezogenes, appellatives und erzählendes Schreiben werden dabei gleichermaßen berücksichtigt: Der Weg zum Text steht im Mittelpunkt der Schreibförderung – nicht das Endprodukt mit einer bestimmten Textsorte. „Statt um Aufsätze geht es um Schreibaufgaben, die bestimmte Kompetenzen, die für das erfolgreiche Bewältigen des Schreibprozesses notwendig sind, erfordern und fördern.“ (Abraham / Kuper-Schreiner 2007, S. 14) Der Überarbeitung schreibt die kognitive Schreibforschung die bedeutendste Rolle zu. Sie wird als ein „Wechselspiel zwischen Lesen und Schreiben bzw. Optimieren des Textes verstanden, das so lange durchgeführt wird, bis der Text den Ansprüchen des Schreibers entspricht.“ (Merz-Grötsch 2014, S. 57) Dafür müssen Kinder einen Text als verbesserungswürdig erkennen. Formulierungs- und Textstrukturalternativen müssen entwickelt worden sein. Bei Karibu wird die Überarbeitung deshalb bereits in Klasse 2 angeleitet und in Klasse 3 weitergeführt. Die Leserunde aus Klasse 2 wird in Klasse 3 erweitert, sodass die Kinder lernen, Rückmeldung anhand textsortenspezifischer Kriterien zu geben und Texte entsprechend zu überarbeiten. Die Überarbeitung ist bei Karibu ein Unterrichtsprinzip, das immer vorhanden sein und den Kindern transparent gemacht werden sollte. Dennoch stehen die Schreibfreude und Motivation im Vordergrund und dürfen nicht durch erneutes „Abschreiben“ genommen werden. Die Kinder müssen die Überarbeitung als sinnvoll und notwendig erkennen. Konzeptionelle Grundlagen

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