Strukturiert. Der Verlauf einer Unterrichtsreihe wird durch die Phasierung der Seiten klar abgebildet – das Schulbuch liefert somit eine durch- dachte und strukturierte Unterrichtsführung von Anfang an. 2 5 4 3 1 Phase £ Einsteigen Der Einstieg motiviert die Schülerinnen und Schüler mit einem Bildimpuls und aktiviert das Vorwissen. Die Kapitel-Ziele werden transparent am Ende dieser Phase dargestellt. 2 5 4 3 1 Phase Erarbeiten In der Erarbeitung werden grundlegende Kompetenzen Schritt für Schritt aufgebaut und eingeübt. Situative Differenzierungen sprechen Lernende auf unterschiedlichen Niveaus an. Literarische Figuren untersuchen Textwerkstatt WES-127901-098 Der Roman „Wunder” erzählt die Geschichte von August. Er lebt mit seinen Eltern, seiner großen Schwester Olivia (Via) und dem Hund Daisy in New York. August hat eine Krankheit und sieht ungewöhnlich aus. 1 Lies den Text, in dem August von seinem Alltag erzählt. Normal Ich weiß, dass ich kein normales zehnjähriges Kind bin. Ich meine, klar, ich mache normale Sachen. Ich esse Eis. Ich fahre Fahrrad. Ich spiele Ball. Ich habe eine Spielekonsole. Solche Sachen machen mich normal. [...] Und ich fühl mich normal. Innerlich. Aber ich weiß, dass normale Kinder nicht andere normale Kinder dazu bringen, schreiend vom Spielplatz wegzulaufen. Ich weiß, normale Kinder werden nicht angestarrt, egal, wo sie hingehen. Wenn ich [...] einen Wunsch frei hätte, würde ich mir wünschen, ein normales Gesicht zu haben, das nie jemandem auffallen würde. Ich würde mir wünschen, dass ich die Straße entlanggehen könnte, ohne dass die Leute diese Sache machen, sobald sie mich sehen, dieses Ganz-schnell-woanders-Hinschauen. [...] Der einzige Grund dafür, dass ich nicht normal bin, ist der, dass mich niemand so sieht. Aber inzwischen bin ich es irgendwie schon gewohnt, dass ich so aussehe. Ich kann so tun, als würde ich nicht merken, was die Leute für Gesichter machen. Wir sind alle schon ganz gut darin: ich und Mom und Dad und Via. Nein, ich nehm das zurück: Via ist nicht so gut darin. [...] Einmal auf dem Spielplatz zum Beispiel, da haben einige ältere Kinder so Geräusche gemacht. Ich weiß nicht mal, was genau das für Geräusche sein sollten, weil ich sie gar nicht selber gehört habe, aber Via hat sie gehört, und sie hat gleich angefangen, die Kinder anzubrüllen. So ist sie eben. Ich bin nicht so. Für Via bin ich nicht normal. Sie behauptet es, aber wenn ich normal wäre, hätte sie nicht so sehr das Gefühl, mich beschützen zu müssen. Und auch Mom und Dad halten mich nicht für normal. [...] Ich glaube, der einzige Mensch auf der Welt, der merkt, wie normal ich wirklich bin, bin ich. Ich heiße übrigens August. Ich werde nicht beschreiben, wie ich aussehe. Was immer ihr euch vorstellt – es ist schlimmer. (Text verändert) 2 Wie gefällt dir der Text? Was denkst du nach dem Lesen? 3 Wer ist August und was alles erfährst du von ihm über sich? 4 Beende die Aussagen zum Verhalten und Gedanken rund um August. S. 311 Die anderen Kinder reagieren auf August mit … Via und Augusts Eltern gehen damit so um: … Seine Eltern und seine Schwester halten ihn für (nicht) normal, weil … 5 Ergänze die Aussage. Welche Gedanken hat August über sich selbst? August sagt von sich selbst: … , weil … Leseeindruck, S. 88 Einen literarischen Text zusammenfassen, S. 90 5 10 15 20 98 Lesen & sich mit Texten und anderen Medien auseinandersetzen Textwerkstatt Leseeindrücke formulieren Textwerkstatt Am liebsten lese ich Fantasyromane mit meiner Schwester auf dem Sofa. Mit mutigen Helden und spannenden Abenteuern. Das finde ich ziemlich cool. (Elias) Wenn ich abends in meinem Bett lese, dann grusele ich mich, als wäre ich selbst dabei. Manchmal kann ich erst aufhören, wenn ich das Buch durchgelesen habe. (Bente) Morgens im Bus lese ich im E-Book. Das ist praktisch, weil ich mein Smartphone oder Tablet immer dabei habe.Geschichten mit Tieren gefallen mir besonders, weil ich selbst einen Hund habe. (Sofia) Ich mag Texte mit Bildern – Comics oder Mangas. In der Schule bekommen wir nachmittags Bücher. Das ist toll, weil ich mit meinen Freunden darüber sprechen kann. (Erem) … In diesem Kapitel lernst du, … ⋅ Leseeindrücke zu formulieren. ⋅ den Inhalt eines literarischen Textes zusammenzufassen. ⋅ die Handlungen literarischer Figuren nachzuvollziehen. ⋅ dich in eine literarische Figur hineinzuversetzen. ⋅ persönliche Briefe zu verfassen. ⋅ Standbilder und Schaubilder zu entwickeln. WES-127901-087 1 Diese Schülerinnen und Schüler erzählen von ihren Erfahrungen mit dem Lesen. Verschafft euch einen Überblick: a) Was für Geschichten mögen sie gern? Warum? b) An welchen Orten und zu welchen Zeiten lesen sie? Womit lesen sie? 2 Tauscht euch über folgende Fragen aus: ⋅ Kennt ihr schon spannende, packende Geschichten? ⋅ Was hat euch daran gefallen? ⋅ Wo, wann und wie lest ihr am liebsten? 1 Lest nun den ersten Text in diesem Kapitel leise. Ein Abend bei Familie Theufel Marc-Uwe Kling Abendessen bei Familie Theufel und der alltägliche Wahnsinn: Die Geschwister Tina und Theo sind ganz schön auf Zack und halten mit unerbittlicher Korrektheit ihre Eltern auf Trab. „Ich finde, das Zeug sollte nicht Rote Bete heißen, sondern Lila Bete“, sagte Tina und begutachtete das vermutlich ungenießbare Stück Knollengemüse auf ihrer Gabel. ,,Man könnte es auch Eklige Bete nennen“, schlug Theo vor. Mama und Papa sagten nichts dazu. Sie guckten nur so, wie Eltern halt gucken, wenn sie eigentlich was sagen wollen, aber stattdessen nur gucken. [...] „Dürfen wir vor dem Schlafengehen noch was spielen?“, fragte Tina. „Ja, dürfen wir?“, fragte Theo. „Bitte, bitte, bitte.“ „Esst erst mal eure Teller auf“, sagte Papa. „Aber Papa“, sagte Theo. „Wie soll ich denn meinen Teller aufessen? Der ist doch aus Porzellan.“ „Der ist nicht aus Porzellan“, sagte Tina. „Der ist aus Keramik.“ Papa seufzte. „Essen!“, sagte er nur. Unter Aufbringung monumentaler Überwindungskräfte schob sich Tina die Gabel mit der Ekligen Lila Bete in ihren Mund. [...] „Also dürfen wir noch spielen?“, fragte Theo und nahm einen großen Happs. „Habt ihr denn schon Hausaufgaben gemacht?“, fragte Mama. „Ja klar“, sagte Tina mit vollem Mund. „Gestern zum Beispiel“, sagte Theo. „Oder letzte Woche“, sagte Tina. „Wir haben schon richtig oft Hausaufgaben gemacht“, fügte Theo hinzu. Mama verdrehte die Augen. „Ihr seid solche Klugscheißer“, seufzte Papa. „Das haben sie von dir“, meinte Mama. „Bitte was?“, fragte Papa. „Ich bin ja wohl in dieser Familie derjenige, der am wenigsten klugscheißt.“ „Quatsch!“, sagte Mama. „Du klugscheißt doch immer.“ „Nicht immer“, widersprach Papa. „Nur oft“, ergänzten Theo und Tina. Mama und Papa seufzten. Keramik, Porzellan verschiedenes Material von Geschirr monumentale Überwindungskraft extreme Anstrengung 5 10 15 20 25 30 5 Erarbeiten 2 3 4 87 86 Lesen & sich mit Texten und anderen Medien auseinandersetzen 5 Einsteigen 2 3 4 1 1 PRAXIS SPRACHE DIFFERENZIERENDE AUSGABE
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