Denkmal 5/6 + E-Book

257 Das 19. Jahrhundert 1. Vergleichen Sie die Bezeichnung Bismarcks als „Der eiserne Kanzler“ mit seiner Darstellung in der Karikatur von 1870 (M 2). 2. Informieren Sie sich im Internet über die Pickelhaube und deuten Sie die Karikatur (M 1). 3. Analysieren Sie anhand des Textes (M 3) das Bismarck-Bild, das der Historiker John Röhl in seiner Stellungnahme zeichnet. M 2: Karikatur auf die Haltung Bismarcks gegenüber dem Reichstag des Norddeutschen Bundes in der österreichischen Satirezeitschrift „Figaro“, 1870. M 3: Der Historiker John Röhl beurteilt den Politiker Otto von Bismarck: „In den Köpfen der Menschen“, sagt der Bismarck-Biograf Christoph Nonn, „spuken immer noch Bilder umher, die Bismarck entweder als Super-Helden oder als SuperSchurken zeigen: als denjenigen, der im Alleingang das Deutsche Reich gegründet hat, oder als denjenigen, der die Nation auf die schiefe Ebene gebracht hat, auf der sie dann in Richtung Nationalsozialismus gerutscht ist.“ […] Wer sich noch einmal Bismarcks einstige Rolle als Über-Ich der Deutschen vor Augen führen möchte, muss nur einen Blick auf die Landkarte werfen, manchmal reicht sogar die Speisekarte. Ungezählt sind die Bismarck-Straßen, -Plätze, -Ringe und -Alleen, die Bismarck-Apotheken, Bismarck-Heringe, Bismarck-Steine, Bismarck-Eichen und Bismarck-Türme, die nach wie vor überall da stehen, wo heute Deutschland ist oder früher Deutschland war. […] „Bismarck hat niemanden neben sich geduldet, niemanden eingeweiht, jeden Rivalen kaputt gemacht“, sagt der britisch-deutsche Historiker John Röhl […]. „Bismarck hat keine lebensfähigen Institutionen hinterlassen außer der Bismarckschen Kanzlerdiktatur. Sein System hatte keine Zukunft.“ Munzinger, Paul: 200 Jahre Bismarck: Dämon außer Dienst. In: Süddeutsche Zeitung. 31. März 2015. D MUSTER

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