Denkmal 5/6 + E-Book

39 1. Bewerten Sie die Selbstdarstellung Augustus’ in Hinblick auf seine tatsächlichen Machtbefugnisse (M 5). 2. Vergleichen Sie den Tatenbericht des Augustus (M 5) mit dem aktuellen wissenschaftlichen Urteil über Augustus’ Herrschaft (M 6) und bewerten Sie die Rolle des römischen Senats-Adels. 3. Vergleichen Sie die Karte Roms zur Kaiserzeit (M 3) mit dem Modell der Stadt Rom (M 4) und verorten Sie die zentralen Gebäude. 4. Die kulturellen Leistungen der Römer reichten weit über die Grenzen des Reiches hinaus. Rom wurde daher oft als „caput mundi“ bezeichnet. Beurteilen Sie diesen Spitznamen anhand der Darstellungstexte und Materialien der Seiten 38 bis 43. M 5: Augustus bewertet kurz vor seinem Tod (14 n. Chr.) in seinem „Tatenbericht“ seine Errungenschaften für Rom: Nachdem ich die Flammen der Bürgerkriege gelöscht hatte und mit der einmütigen Zustimmung der gesamten Bevölkerung in den Besitz der staatlichen Allgewalt gelangt war, [habe ich] das Gemeinwesen aus meiner Machtbefugnis wieder der Ermessensfreiheit des Senats und des römischen Volkes überantwortet. Für dieses mein Verdienst wurde mir auf Beschluß des Senats der Name Augustus gegeben. […]. Seit dieser Zeit überragte ich alle übrigen an Autorität, an Amtsgewalt aber besaß ich nicht mehr als die anderen. Res gestae divi Augusti 34, übersetzt von Marion Giebel, 1975. Q M 6: Der Historiker Heinrich Schlange-Schöningen über Augustus’ System der „wiederhergestellten Republik“: Je länger Augustus herrschte, desto selbstverständlicher wurde die neue Ordnung. […] Viele von denen, die noch die langen Jahre der Bürgerkriege erlebt und überlebt hatten, werden den von Augustus etablierten Kompromiss akzeptiert haben, weil mit ihm Frieden und Rechtssicherheit zurückkehrten […]. Die Mitglieder des Senats konnten sich allerdings keiner Täuschung darüber hingeben, dass es sich bei der „wiederhergestellten Republik“ um eine neue Form der Herrschaft handelte, die ihnen die politische Freiheit nahm. [Sie] mussten dem Prinzeps beweisen, dass sie seine Herrschaft loyal unterstützten. Heinrich Schlange-Schöningen: Augustus. Geschichte Kompakt. Darmstadt: wbg (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) 2012, S. 99. D 50 55 60 Rom in der Kaiserzeit Augustus änderte die Verwaltung der Provinzen, um die Willkür der Senatoren einzudämmen (s. 2.2). Auch Adelige aus den Provinzen konnten nun an den Senatssitzungen in Rom teilnehmen. Damit wurden die Provinzen aufgewertet. Die Proletarier in den Städten brachte Augustus mit kostenlosem Getreide sowie Gladiatorenspielen und Theateraufführungen auf seine Seite. Während seiner Regierungszeit, die bis 14 n. Chr. andauerte, wurde in Rom viel gebaut: Über 80 Tempel wurden renoviert, neue Marktplätze und Thermen wurden eröffnet. Mit Augustus erlebte Rom eine Blütezeit. Römische Antike M 4: Modell der Stadt Rom im 4. Jahrhundert n. Chr. von Italo Gismondi aus dem Museo della Civiltà Romana. MUSTER

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