Denkmal 5/6 + E-Book

38 Ein neuer Bürgerkrieg Caesars Großneffe und Adoptivsohn Gaius Octavius wollte die Mörder seines Ziehvaters bestrafen und ergriff dafür die Macht in Rom. Gemeinsam mit Caesars Feldherren und Vertrautem Marcus Antonius und Caesars Anhänger Marcus Aemilius Lepidus teilte er das gesamte römische Reich in drei Teile auf, um sich besser auf die Verfolgung der Mörder Caesars konzentrieren zu können und seine Machtbasis in Italien auszubauen. Antonius regierte im Osten gemeinsam mit der letzten Vertreterin eines Diadochenstaates (s. 1.8), Kleopatra, von Ägypten. Lepidus regierte die Provinz Africa, zog sich aber bald zurück und überließ sie Octavius. Aus dem Triumvirat war ein Machtkampf zwischen Octavius und Antonius geworden, den Octavius 31 v. Chr. in der Seeschlacht bei Actium (Westküste Griechenlands) für sich entschied. Kleopatra und Antonius begingen im Jahr darauf Suizid. Augustus als erster Kaiser Anders als Caesar war Octavius darauf bedacht, seine Herrschaft behutsam zu festigen. Er bezeichnete sich als „princeps“ („erster Bürger“), weshalb man diese Herrschaftsform seit Octavius als Prinzipat bezeichnet. Nach den Bürgerkriegen gab Octavius alle Sonderrechte des Senats, die er für den Bürgerkrieg erhalten hatte, zurück. Die Republik war zum Schein wiederhergestellt. Der Senat verlieh Octavius für seine Leistungen den Beinamen Augustus („der Erhabene“). Augustus hatte nun so viel Macht erlangt, dass ihm der Senat aus Angst vor weiteren Bürgerkriegen viele Machtbefugnisse von sich aus wieder übertrug, die sich Caesar zuvor einfach genommen hatte. Augustus vereinigte in seiner Person die wichtigsten Ämter der Republik wie die eines Konsuls und eines Volkstribuns. Von einer Republik hatte sich das Reich in eine Monarchie gewandelt, mit Augustus spricht man von der Römischen Kaiserzeit. 5 10 15 20 Obwohl Caesar als Alleinherrscher regierte, ließ er die Republik zum Schein bestehen. Der Senat durfte aber nur noch seine Entscheidungen bestätigen, was den Ärger vieler Senatoren erregte. Sie fürchteten um die eigene Macht und sahen die Republik in Gefahr. Mit der Ermordung Caesars schlitterte Rom 44 v. Chr. in einen neuen Bürgerkrieg. M 1: Die Ermordung Caesars, Gravur von Antoine-Jean Duclos, 1782. 25 30 35 40 45 M 3: Rom zur Kaiserzeit, Geschichtskarte. Augustus, der erste Kaiser Roms 2.4 M 2: Zwei Meter hohe Statue des Augustus. Seine nackten Füße sind ein Zeichen seiner Göttlichkeit. Marmorkopie nach Bronzeoriginal, 20 v. Chr. Triumvirat, das Bündnis von drei Männern MUSTER

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