37 Römische Antike 1. Arbeiten Sie aus dem Darstellungstext links die Schwierigkeiten heraus, denen die Römische Republik ab dem 2. Jh. v. Chr. ausgesetzt war, und beschreiben Sie die Lösungsversuche der Gracchen und des Marius’. 2. Analysieren Sie die beiden Textquellen M 3 und M 4 arbeitsteilig mithilfe der Methodenseite „Mit Textquellen arbeiten“ (2.15). 3. Arbeiten Sie Caesars Charakter anhand von M 3 und M 4 arbeitsteilig heraus. Achten Sie dabei besonders auf seinen Umgang mit bestehenden Regeln und dem Schicksal anderer Menschen. 4. Beurteilen Sie abschließend die Rolle Caesars beim Weg in die Alleinherrschaft. War es sein Ziel, die Republik zu zerstören, oder nutzte er einfach die Überforderung des republikanischen Systems geschickt aus? M 3: Der antike Biograf Plutarch (45–120 n. Chr.) schreibt über Caesars Entführung durch Piraten im Jahr 75 v. Chr.: Zuerst lachte er die Seeräuber aus, als sie nur 20 Talente Lösegeld forderten, weil sie nicht wüssten, was sie da für einen Fang gemacht hätten. Er hatte vor ihnen so wenig Respekt, dass er ihnen jedes Mal, wenn er sich schlafen legte, befehlen ließ, sie sollten still sein. Sobald das Lösegeld eingetroffen und Caesar frei war, mietete er sofort einige Schiffe im Hafen von Milet [antike Stadt in Kleinasien] und fuhr gegen die Seeräuber aus. Er fand sie und nahm sie gefangen. Ihr Geld beschlagnahmte er und reiste zum Statthalter der Provinz Asia, der die Gefangenen abzuurteilen hatte. Dieser war vom Geld sehr angetan, aber was die Gefangenen anging, so erklärte er, er wolle sich bei Gelegenheit einmal ihrer annehmen. Daraufhin nahm Caesar ohne Rücksicht auf ihn die Sache selber in die Hand und ließ die Seeräuber alle ans Kreuz schlagen. Plut. Caes. 32. Plutarch: Caesar, übers. u. hrsg. v. M. Giebel. Stuttgart 1980, S. 6, gekürzt. Q M 4: Plutarch schildert Caesars Entschluss zum Bürgerkrieg (49 v. Chr.): Als er nun an den Fluss kam, der das diesseitige Gallien von dem übrigen Italien trennt – Rubikon mit Namen –, da verfiel er in tiefes Nachdenken, je mehr er sich dem entscheidenden Punkt näherte, ein Schwindel ergriff ihn vor der Größe seines Wagnisses, und er hielt den Wagen an. Während er so innehielt, überlegte er sich in der Stille noch einmal sein Vorhaben [...] und änderte seinen Entschluss immer wieder. Lange beriet er sich mit den Freunden aus seinem Gefolge. Er stellte sich vor Augen, wieviel Unglück sein Überschreiten dieser Grenze über die Menschheit bringen und wie dieser Übergang wohl von der Nachwelt beurteilt werden würde. Endlich entriss er sich mit heftiger Bewegung seinen Grübeleien und tat den Schritt in die Zukunft. Er sprach dabei ein Wort, das diejenigen gebrauchen, die sich auf ein gewagtes Abenteuer einlassen: ‚So soll der Würfel denn geworfen sein!‘, und schritt rasch zum Übergang. Plut. Caes. 32. Plutarch: Caesar, übers. u. hrsg. v. M. Giebel. Stuttgart 1980, S. 41f., gekürzt. Q MUSTER
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