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34 Die römische Expansion 2.2 Die römischen Bundesgenossen Die Nachbarvölker der Römer wie die Samniten oder Latiner waren die ersten, die in teils jahrelangen Auseinandersetzungen besiegt werden konnten. Obwohl die Römer auch militärische Rückschläge z.B. gegen die Gallier hinnehmen mussten, gelang es ihnen bis 275 v. Chr. die griechischen Städte im Süden Italiens zu erobern. Rom etablierte allerdings kein einheitliches Reich, sondern ließ den eroberten Städten weitgehende Freiheiten: Nachbarstämme erhielten teilweise das römische Bürgerrecht, alle anderen wurden zu Bundesgenossen, also Verbündete. Um seine Verbündeten unter Kontrolle zu haben, wurden römische Bürger in Kolonien auf dem Gebiet der Bundesgenossen angesiedelt. So kontrollierte Rom die italienische Halbinsel indirekt über Verträge, übte aber keine direkte Herrschaft aus. Die Punischen Kriege Nachdem die Römer die Kontrolle über Italien erlangt hatten, verblieb um die Vormachtstellung im westlichen Mittelmeerraum nur noch ein Kontrahent: die See- und Handelsmacht Karthago. In insgesamt drei Kriegen innerhalb eines Zeitraums von 120 Jahren wurden die Karthager, von den Römern „Punier“ genannt, 146 v. Chr. besiegt. Rom stieg damit zum mächtigsten Reich im Mittelmeerraum auf. Die römischen Provinzen Weil das Reich insbesondere nach den Eroberungen in den Punischen Kriegen nicht mehr von Rom allein verwaltet werden konnte, setzten die Römer auf ein Provinzsystem: Alle eroberten Gebiete außerhalb Italiens wurden zu Provinzen. Die erste Provinz war Sizilien, das die Römer im 1. Punischen Krieg erobert hatten. Verwaltet wurden die Provinzen von einem Statthalter, der für ein Jahr vom Senat entsandt wurde. Er fungierte als Vertreter des römischen Volks, agierte aber oft wie ein Monarch, da er aufgrund der Entfernung von Rom nahezu unbeschränkte Vollmachten besaß: Neben dem Oberbefehl über das Heer, das in der Provinz stationiert war, hatte er auch die Aufsicht über Steuereinnahmen und wirtschaftliche Erträge der Provinzen. Einheimische wurden als Untertanen angesehen und mussten Steuern an Rom entrichten. Ein Statthalterposten war mit großer politischer Macht verbunden, da die Senatoren in ihrer Provinz Truppen befehligen durften. Erst dieses System ermöglichte es beispielsweise Caesar, durch seinen Machtzuwachs in Gallien die Republik herauszufordern (s. 2.3). Vor allem die östlichen Provinzen (Ägypten, Syrien ...) waren aufgrund großer Reichtümer Ziel der Expansionsbestrebungen der Kaiser. Die Folgen der Expansion Weil sich die römische Verfassung nicht an diese neuen Verhältnisse angepasst hatte, kam es ab dem 2. Jh. v. Chr. zu gesellschaftlichen Spannungen: Die Landwirtschaft wurde immer stärker von der Bewirtschaftung durch Sklaven abhängig. Nur durch Gefangennahme und Versklavung von Menschen in neu eroberten Gebieten konnte die Nachfrage nach Arbeitskräften bedient werden. Der Landbesitz selbst blieb aber in den Händen weniger. Viele Bauern verarmten und zogen nach Rom, wo sie von Getreidespenden abhängig waren. Diese neue Gruppe, genannt Proletarier, hoffte vor allem auf eine Neuverteilung von Land, das der Republik gehörte. 25 30 Zu Beginn der Republik (um 500 v. Chr.) war Rom keine Metropole mit einer Million Einwohnerinnen und Einwohnern, sondern lediglich eine von mehreren Städten im Umland. Durch mehrere Kriege gegen ihre Nachbarn und die griechischen Städte im Süden dehnte sich die Herrschaft Roms bis Mitte des 3. Jh. v. Chr. über den gesamten Mittelmeerraum aus. M 1: Der karthagische Feldherr Hannibal bei seiner Überquerung der Alpen auf dem Weg nach Rom (218 v. Chr.). Teller aus dem 3. Jh. v. Chr. 5 10 15 20 35 65 70 75 40 45 50 55 60 MUSTER

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