23 M 4: Xenophons Abhandlung über die Frau als Verwalterin des Hauses: Wenn das Vieh über längere Zeit in schlechtem Zustand ist, […] dann machen wir den Hirten dafür verantwortlich, und wenn ein Pferd andauernd bösartig ist, tadeln wir den Reiter. Was nun die Frau betrifft: wenn sie von ihrem Mann über das Gute belehrt worden ist und dennoch schlecht handelt, so trüge die Frau vielleicht mit Recht die Schuld; wenn er sie aber das Schöne und Gute nicht lehrt, also mit einer darin Unwissenden die Ehe führt, trüge dann nicht zu Recht der Mann die Schuld? […] Ich glaube […], dass eine Frau, die eine gute Partnerin bei der Leitung des Haushalts ist, dem Mann gleichwertig ist im Streben nach dem Guten. Die Besitztümer kommen zwar meist durch die Tätigkeiten des Mannes in das Haus, ausgegeben werden sie aber größtenteils nach der haushälterischen Einteilung der Frau, und wenn diese gut ist, vergrößern sich die Häuser, wenn sie aber schlecht vorgenommen wird, nehmen die Häuser ab. Patzelt B. (Hrsg.): Quellen zur Geschichte der Frauen, Bd. 1. Antike, Stuttgart 2000, S. 116 f. Aus Xenophon: Ökonomische Schriften. Gr./Dt. von Gert Audring. Berlin; Akademie Verlag, 1992. Q M 2: Ein Hochzeitszug: Bräutigam und Braut fahren vom Elternhaus der Braut zum Haus des Bräutigams. Damit wird die Frau Mitglied der neuen Familie, um 550 v. Chr. 1. Arbeiten Sie aus den Bildern M 2 und M 3 die im Darstellungstext links geschilderten Merkmale der Erziehung der Mädchen heraus. 2. Analysieren Sie Xenophons Abhandlung in Hinblick auf die Verantwortung der Frau sowohl in ihrem privaten Tun als auch im Haushalt (M 4). 3. Vergleichen Sie die vier Quellen zur gesellschaftlichen Stellung der Frau in der Antike mit der Gegenwart (M 1 – M 4). Wie wurde die Rolle der Frau früher dargestellt? 4. Nehmen Sie kritisch zu Xenophons Darstellung der Beziehung zwischen Mann und Frau (M 4) Stellung. Griechische Antike M 3: Einige Frauen – vor allem aus der Oberschicht – konnten lesen und schreiben, um 450 v. Chr. MUSTER
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