Denkmal 5/6 + E-Book

Mobilität im ausgehenden 19. Jahrhundert 5.14 Gegen Ende des 19. Jahrhunderts veränderte sich die Mobilität in Europa. Die Eisenbahn löste das Pferd als Fortbewegungsmittel ab. Sie war nicht nur schneller, sondern konnte auch mehr Personen und Güter durch das Land befördern als alle anderen bisher bekannten Transportmittel. Diese Zeit könnte als „Eisenbahnzeitalter“ bezeichnet werden. Die erste Bahnstrecke 1830 wurde zwischen Liverpool und Manchester die erste Zugverbindung in Betrieb genommen. Wenige Jahre später spannte sich ein Tausende Kilometer langes Schienennetz über England und den gesamten Kontinent. Die Eisenbahn steigerte die Transportfähigkeit der Industrie und war der Pferdekutsche als öffentliches Verkehrsmittel in vielen Belangen überlegen. Die Eisenbahn kann auch als Multiplikator der Industrialisierung gesehen werden. Beim Ausbau des Schienennetzes schuf sie Arbeitsplätze und zuliefernde Industriebetriebe siedelten sich an der Strecke an. Nach Fertigstellung konnten Rohstoffe und Fertigwaren zwischen diesen Betrieben leichter und schneller transportiert und nach und nach exportiert werden. Industrialisierung in ÖsterreichUngarn Die wichtigste Strecke der österreichischungarischen Monarchie war die Verbindung zwischen den Kohlerevieren in Böhmen, dem obersteirischen Erzgebiet (Eisenerze) und den Häfen an der Adria. In den Kohlerevieren, der Obersteiermark, Vorarlberg und der Umgebung Wiens machte sich die Industrialisierung schnell bemerkbar, während die östlichen Regionen der Monarchie (Galizien, Ungarn etc.) noch agrarwirtschaftlich geprägt blieben. 5 10 15 20 25 30 M 1: Der Nordwestbahnhof in Wien (erb. 1873), Gemälde von Karl Karger, 1875. 218 MUSTER

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