Denkmal 5/6 + E-Book

208 Napoléon und das Ende der Revolution 5.9 Mit der Hinrichtung Robespierres und Dantons hatte die Revolution am Ende der Schreckensherrschaft nicht nur ihre Kinder, sondern auch ihre Väter gefressen. Am Ende stand wieder ein „starker Mann“ an der Spitze des Staates: Napoléon Bonaparte. Das Ende der Revolution Nach dem Ende Robespierres und seiner Tyrannenherrschaft übernahm ein fünfköpfiges Direktorium die Macht. Es regierte als gewählte Exekutive und sorgte für stabile innenpolitische Verhältnisse. Außenpolitisch hatte Frankreich aber immer noch mit wechselnden Koalitionen, in die alle europäischen Großmächte involviert waren, zu kämpfen. Entscheidenden Anteil am militärischen Erfolg in den Koalitionskriegen hatte der junge General Napoléon Bonaparte. Nach seinen Siegen in den Koalitionskriegen kehrte er nach Paris zurück und beendete im November 1799 die Direktorialszeit und kurz danach die Revolution mit den Worten: „Bürger, die Revolution ist auf die Grundsätze gebracht, von denen sie ausgegangen ist, sie ist beendet.“ Als Gewinner ging aus der Revolution das vermögende Bürgertum hervor. Es konnte sich nicht nur finanziell bereichern, sondern verdrängte den Adel aus wichtigen Positionen im Militär und in der Verwaltung. Zu den großen Verlierern zählten die Geistlichen. Die Kirche wurde enteignet und ihre Besitztümer an die Bürgerinnen und Bürger verkauft. Pfarrer und Bischöfe wurden zu Staatsbediensteten. Die ärmeren Schichten, die große Hoffnungen in die Revolution gesetzt hatten, mussten sich weiterhin mit ihrem niedrigen sozialen und gesellschaftlichen Stand abfinden. Erster Konsul Napoléon regierte dank einer neuen Verfassung als Erster Konsul mit diktatorischen Vollmachten auf Lebenszeit. Sie war auf den Herrscher zugeschnitten und konzentrierte weitreichende Befugnisse in seiner Person: Er bestimmte über Gesetze, ernannte und kontrollierte alle staatlichen Beamten, hatte das Recht, über Krieg und Frieden zu entscheiden, und verfügte über den Oberbefehl über das Militär. Kontinentalsperre, die 1806 eingeführte Wirtschaftsblockade gegen Großbritannien. England durfte keine Exporte mehr nach Kontinentaleuropa ausführen und sollte in den finanziellen Ruin getrieben werden. Zudem hoffte Napoléon, dass England dadurch nicht mehr in der Lage sein werde, kostspielige Kriege gegen Frankreich zu führen. Die Sperre dauerte bis 1814, war aber wenig effektiv. 5 10 15 20 40 45 M 1: Napoléons Lebenslauf in einer zeitgenössischen Karikatur, 1814. Unter den Stufen stehen folgende Texte (von links nach rechts): Corsicher Knabe, Militär Schüler, Glücksritter zu Paris, General, Herrscher, Abschied aus Spanien, Schlittenfahrt aus Moskau, Lebewohl aus Deutschland; dann steht ein Galgen am Ende. In der Mitte unten steht: „Fortdauer nach dem Tode“. 25 30 35 MUSTER

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