Denkmal 5/6 + E-Book

193 Revolutionen 1. Transkribieren Sie den Ausschnitt von Kants Text (M 5) und arbeiten Sie heraus, was seiner Meinung nach der Aufklärung entgegensteht. 2. Diskutieren Sie, ob die Menschen der Gegenwart bereits aus der Unmündigkeit herausgefunden haben. Wie relevant ist Kants Text (M 5) heute noch? 3. Erklären Sie anhand des Darstellungstextes links die Bedeutung von Empirismus und Rationalismus für die Entwicklung der modernen Wissenschaften. 4. Werten Sie die Statistik zur europäischen Buchproduktion (M 3) aus und beschreiben Sie deren Entwicklung. 5. Rekonstruieren Sie anhand der Satire aus dem „Journal des Savants“ (M 6) die gesellschaftlichen Auswirkungen der Aufklärung. 40 45 M 5: Immanuel Kant ist einer der wichtigsten Philosophen. In diesem berühmten Text beantwortet er die Frage: Was ist Aufklärung? Faksimile, 2008. M 6: Im Pariser „Journal des Savants“ vom 4. März 1686 macht man sich über die Aufklärer lustig: Seit die Mathematiker das Geheimnis gefunden haben, bis in den letzten Winkel vorzudringen und in das Kabinett der Damen die Begriffe einer so soliden und ernsthaften Wissenschaft wie der Mathematik eindringen zu lassen [...], sagt man, dass das Reich der Galanterie in Verfall gerate, dass man von nichts anderem spreche als von Problemen, Folgerungen, Theoremen, rechten Winkeln, stumpfen Winkeln, Rhomboiden usw., und dass man unlängst in Paris zwei junge Damen gefunden habe, denen diese Kenntnisse derartig den Kopf verwirrt hätten, dass die eine keinen Heiratsantrag annehmen wollte, ehe nicht derjenige, der sie begehrte, die Kunst, Fernrohre anzufertigen, gelernt hatte […], und dass die andere einen sehr ehrenwerten Bewerber nur deswegen abgewiesen habe, weil er in einer Zeit, die sie ihm vorgeschrieben hatte, nichts Neues über die Quadratur des Kreises hervorbringen konnte. Zitiert nach Heidelberger, M. Thiessen, S.: Natur und Erfahrung, Von der mittelalterlichen zur neuzeitlichen Naturwissenschaft, 1981, S. 241. Q Der Aufstieg der Naturwissenschaften Empirismus und Rationalismus wurden die Basis für wissenschaftliche Forschungen. Mithilfe der immer wichtiger werdenden Mathematik wurde die Natur systematisch erforscht. Isaac Newton definierte mit dem Gravitationsgesetz die Grundlage der modernen Mechanik. Das „Kartesische Koordinatensystem“ von René Descartes ist bis heute in der Geometrie in Gebrauch, und die Infinitesimalrechnung des Gottfried Wilhelm Leibniz wird bis heute z. B. in der Physik verwendet. Die immer weiter ansteigende Buchproduktion und der stetig wachsende Markt für Zeitschriften und Zeitungen führten zu einer „Wissensexplosion“. Auch im wirtschaftlichen Bereich hatte die Aufklärung Folgen. Die Physiokraten forderten die freie Entwicklung der Wirtschaft ohne Einmischung des Staates. Damit legten sie das Fundament des späteren Wirtschaftsliberalismus. 50 55 60 Physiokratie, die ökonomisches Denken, nach dem nur der Grund und Boden der Ursprung des Reichtums sein könne. Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Bergbau, Fischerei produzieren Überschuss der Produktion, nicht das Gewerbe. MUSTER

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