13 M 2: Für uns selbstverständlich, aber dennoch nicht so einfach wie es scheint: Wer sind eigentlich „die Griechen“? [Es] ist noch zu bedenken, dass die griechische wie die altorientalische Welt eine äußerst vielgestaltige und heterogene gewesen ist, dass es das Griechenland und die Griechen ebensowenig gegeben hat wie den Alten Orient oder die Orientalen, ja nicht einmal die Phöniker oder die Aramäer. So wie die antike Vorstellung einer griechischen Kulturgemeinschaft nicht vor dem 6. Jh. auszumachen ist, so haben auch die Menschen des antiken Nahen Ostens ihre – von Wohnort, Lebenszeit, Abkunft und Gemeinschaft bestimmten – je spezifischen politischen und kulturellen Identitäten besessen. Die Bewohner einer griechischen Polis waren zunächst einmal Bürger dieser Gemeinde und standen oft genug in politischer oder ökonomischer Konkurrenz zu ihren gleichfalls hellenischen Nachbarn; und die Bewohner des phönikischen Tyros etwa dachten und handelten in vielem ganz anders als ihre unmittelbaren Nachbarn, die Sidonier. Hölkeskamp KJ., Stein-Hölkeskamp E., Wiesehöfer J.: Die Dark Ages und das Archaische Griechenland, in: Funke P. et al.: Geschichte der Antike, Springer, Stuttgart (2006), S. 35 f. D M 3: Karte der griechischen Stämme, 700 v. Chr. 1. Analysieren Sie die Geschichtskarte (M 3) mithilfe der Methodenseite „Mit Geschichtskarten arbeiten“ (S. 112). 2. Arbeiten Sie anhand der Darstellung (M 2) heraus, inwieweit „die Griechen“ als eine gemeinsame Gruppe zu verstehen sind. 3. Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit Ihrer persönlichen Identität als Bewohnerinnen und Bewohner einer Gemeinde, eines Bundeslandes und eines Staates. Griechische Antike MUSTER
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