163 Neuzeit M 2: Titelblatt der Erstausgabe von Thomas Hobbes „Leviathan“. Der Souverän ist dabei als König dargestellt, der Schwert und Hirtenstab als Zeichen weltlicher und geistlicher Macht trägt. Seinen Körper bildet das Staatsvolk. Darunter sind die Symbole der weltlichen und geistlichen Herrschaft dargestellt. Kupferstich, London (Andrew Crooke), 1651. 1. Ermitteln Sie anhand eines Lexikons oder des Internetlinks http://rechtleicht.at/ recht-im-alltag/ den Unterschied zwischen den Begriffen „Recht“ und „Gesetz“, die auch für das Verständnis von Jean Bodins Denken wichtig sind. Stellen Sie diese Definitionen mit dem alltäglichen Gebrauch dieser Begriffe gegenüber. 2. Benennen Sie die Kernaussagen von Thomas Hobbes anhand der Darstellung links und der Textstelle aus dem „Leviathan“ (M 3). 3. Analysieren Sie die Bildquelle (M 2) mithilfe der Methodenseiten (4.36) hinsichtlich der grafischen Umsetzung der staatsphilosophischen Inhalte des „Leviathan“. 4. Beziehen Sie kritisch Stellung zu den Positionen Bodins und Hobbes hinsichtlich der Notwendigkeit einer ordnenden Kraft in einer Gesellschaft. M 3: Thomas Hobbes beschreibt im „Leviathan“ den Gesellschaftsvertrag. Er fordert dabei, ... ... daß die Menschen alle ihre Macht und Stärke auf einen einzigen Menschen übertragen oder auf eine Versammlung von Menschen, welche alle ihre Willen durch die Mehrheit der Stimmen auf einen einzigen Willen reduziert, mit anderen Worten, einen Menschen oder eine Versammlung von Menschen zu bestimmen, um sie zu vertreten, wobei jeder einzuwilligen und anzuerkennen hat, daß er der Urheber von allem ist, was von diesem seinem Vertreter getan oder veranlaßt werden wird in denjenigen Dingen, die Frieden und die Sicherheit der Gemeinschaft betreffen; und hierin ein jeder den eigenen Willen seinem Willen und das eigene Urteil seinem Urteil unterwirft. Das ist mehr als Zustimmung oder Einvernehmen; es ist eine wirkliche Einheit ihrer aller in einer und derselben Person, hergestellt durch Vertrag eines jeden mit jedem, wie wenn jeder sagen würde: Ich ermächtige diesen Menschen, oder diese Versammlung und gebe mein Regierungsrecht auf, unter der Bedingung, daß Du Dein Recht aufgibst und ihn in gleicher Weise zu all seinen Handlungen ermächtigst. Ist dies geschehen, so heißt die damit zu einer einzigen Person vereinigte Vielheit ein Gemeinwesen, lateinisch Civitas. Reibstein, Ernst: Volkssouveränität und Freiheitsrechte. Texte und Studien zur politischen Theorie des 14. bis 18. Jahrhunderts, Band 2. Freiburg/München 1972, S. 28/30 f. (Kursivierung im Original). Q MUSTER
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