Denkmal 5/6 + E-Book

151 M 3: Sonderausgabe der Bild-Zeitung zum Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Die Gratisausgabe wurde eine Million Mal gedruckt. Neuzeit 1. Arbeiten Sie aus dem Darstellungstext Quellenbezüge zu M 1 heraus. 2. Beschreiben Sie die beiden Abbildungen M 2 und M 3. 3. Erklären Sie, wodurch sich die Bildaussage auf der Titelseite der Bild-Zeitung (M 3) zu M 2 unterscheidet. 4. Diskutieren Sie die Frage, ob die Verwendung des Gemäldes durch die Bild-Zeitung im Jahr 2017 dem Ziel des Malers aus dem 19. Jh. entspricht. 65 35 40 45 50 55 60 Luthers Lehre Luthers Ansichten widersprachen dem Selbstverständnis der Kirche grundlegend. Er definierte die Kirche nämlich nicht als weltliche Institution, sondern er verstand darunter die Versammlung aller Gläubigen, deren Grundlage nur das Evangelium sein sollte. Die Priester (die verheiratet sein durften) seien lediglich die Diener am Wort Gottes und nicht wie in der Realität Träger geistlicher Gewalt und Vermittler der Gnade. Da in Luthers Lehre die Bibel die einzige Grundlage des Glaubens war (sola scriptura), übersetzte er sie als Erster ins Deutsche. Ebenso trat er dafür ein, dass Messen nicht mehr in Latein, sondern in Deutsch abgehalten werden sollten. So wollte er den Gläubigen die Möglichkeit geben, die Worte des Priesters zu überprüfen, was bei lateinischen Messen den Wenigsten möglich war. Luthers Ansicht nach erreiche man nur durch seinen Glauben (sola fide) und nur durch die Gnade Gottes (sola gratia) Seligkeit. Durch gute Taten könne man dieses Ziel entgegen der mittelalterlichen Vorstellung nicht erlangen. Luthers Lehre verbreitete sich rasant – begünstigt auch durch den neu entstandenen Buchdruck (S. 4.6). Die politische Dimension Unterstützung erhielt Luther von Friedrich von Sachsen (M 1), der als Kurfürst bei der Kaiserwahl stimmberechtigt war und somit große politische Macht besaß. Nur so konnte Luther dem kaiserlichen und päpstlichen Druck standhalten. Friedrichs Motivation war – wie die einiger anderer Fürsten und Städte –, die Reformation zu nutzen, um die eigene Macht auf Kosten von Kaiser und Papst auszubauen. Dies trug ebenfalls zu einer raschen Verbreitung des Reformationsgedankens bei. 70 75 MUSTER

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