150 M 2: Luther im Kreise seiner Familie. Gemälde, von Gustav Adolph Spangenberg, 1866. Luther und der Anlass der Reformation 4.18 M 1: Friedrich III. der Weise, Kurfürst von Sachsen (1486–1525), Gemälde von Lucas Cranach d. Ä., 1527. Anlass zu Luthers Handeln Martin Luther (1483–1546) schlug eine Karriere als Jurist ein. Erst ein Bekehrungserlebnis veranlasste ihn, Mönch zu werden: Er geriet in einen heftigen Sturm und legte das Gelübde ab, in ein Kloster einzutreten, falls er überleben sollte. Luther widmete sich danach dem Studium der Theologie, wurde Priester und später Professor für Bibelauslegung in Wittenberg. Zeitgleich förderte Papst Leo X. den Ablasshandel, um den Bau des Petersdoms in Rom zu finanzieren. Der bekannte Ablassprediger Johannes Tetzel, der durch Dörfer und Städte zog und Ablassbriefe verkaufte, bereicherte sich selbst in großem Maße daran. Luther nahm dies 1517 zum Anlass, seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel zu veröffentlichen, den er als sinnlos erachtete. Verbannung Luthers Luthers Ansichten verbreiteten sich schnell. Seine ursprüngliche Absicht war es eigentlich gewesen, eine Diskussion über den Ablasshandel loszutreten. Diese scheiterte einerseits am Starrsinn der Kirche, andererseits rückte auch Luther von seinem Standpunkt nicht ab. 1520 eskalierte die Situation: Papst Leo X. richtete eine Bannandrohungsbulle gegen Luther, die dieser daraufhin öffentlich verbrannte. Der Papst exkommunizierte ihn und Kaiser Karl V. verhängte im Wormser Edikt (s. 4.19) die Reichsacht über Luther. Die Reformation ist eng mit der Person Martin Luthers verbunden. Als er den Zustand der katholischen Kirche kritisierte, hatte er keine Spaltung, sondern eine Umgestaltung (= Reformation) im Sinn. Der Starrsinn der Kirche und die Beharrlichkeit Luthers im Zusammenspiel mit dem Machtkalkül einiger Fürsten führten letztendlich zur Spaltung. 5 10 15 20 25 30 MUSTER
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