Denkmal 5/6 + E-Book

144 M 1: The First Thanksgiving, Jennie Augusta Brownscombe, Gemälde, 1912. Im Jahr 1621 feierten die Pilgerväter in Plymouth das erste „Thanksgiving-Fest“. Es soll angeblich gemeinsam mit der Urbevölkerung begangen worden sein. Die Kolonialisierung des Kontinents Nach der Eroberung Mittel- und Südamerikas ab dem späten 15. Jh. setzte ab dem 16. Jh. auch die Besiedelung Nordamerikas ein. Spanische Kolonisten gründeten 1565 in Florida die erste dauerhafte Siedlung. Im Norden und Osten des Kontinents siedelten sich Engländer und Franzosen an. Im Jahr 1607 wurde mit Jamestown die erste dauerhaft besiedelte Stadt in den neuen Kolonien in Virginia errichtet. Im Gegensatz zu den spanischen und französischen Koloniegründungen, die von den jeweiligen Königshäusern finanziert wurden, setzte die englische Krone auf ein System, das sich auf Privilegien für Handelsgesellschaften gründete. Die englischen Siedlerinnen und Siedler organisierten die Besiedelung der Kolonien dann eigenständig. Damit waren sie deutlich unabhängiger vom Heimatland als die französischen und spanischen Siedlerinnen und Siedler. Die englischen Kolonien wurden zwar vom Mutterland kontrolliert, hatten aber vor allem wirtschaftlich großen Freiraum. Süden Die englische Kolonie Virginia und ihre Stadt Jamestown wurden aus wirtschaftlichen Interessen gegründet. Der großflächige Anbau von Tabak zog Kaufleute und damit Kapital an. Auf den Plantagen Virginias blühte aber nicht nur der Tabakanbau, sondern auch die Ausbeutung von afrikanischen Sklavinnen und Sklaven. Gegen Ende des 17. Jhs. war das System der Sklaverei fest etabliert. Eine vermögende weiße Oberschicht herrschte über eine schwarze Unterschicht. Bis zur endgültigen Abschaffung der Sklaverei sollte es bis 1865 dauern. Der Rassismus, der sich auf die (biologisch nicht vorhandenen) Unterschiede der menschlichen Rasse beruft, ist hingegen auch heute noch gegenwärtig. Norden Die Besiedelung des Nordens hatte auch religiöse Gründe. Das englische Schiff „Mayflower“ brachte 1620 eine Gruppe von protestantischen „Pilgrims“ (Pilgerväter) an die Küste des heutigen Boston. Sie wollten gemäß ihrer religiösen Vorstellungen tolerant und respektvoll miteinander – nicht aber mit Andersgläubigen – umgehen. Mit den „Quäkern“ flüchtete eine weitere religiöse Minderheit vor Verfolgung nach Nordamerika. Sie setzten sich für die Gleichheit aller Menschen ein, lehnten Kriegsdienst und Sklaverei ab. Die Kolonialisierung Amerikas 4.15 Nordamerika wurde zu großen Teilen von den Großmächten England und Frankreich kolonisiert. Der Umgang mit der amerikanischen Urbevölkerung erinnerte dabei an das Vorgehen der spanischen und portugiesischen Kolonisten in Mittel- und Südamerika. Auf die Besiedelung des Kontinents folgten Ausbeutung und Versklavung. 5 10 15 20 25 45 50 30 35 40 MUSTER

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