Denkmal 5/6 + E-Book

135 Neuzeit M 2: Die Reichstage waren die Versammlungen aller Reichsstände unter der Leitung des Kaisers. Damit waren sie das größte politische Ereignis im Reich und der Ort, an dem die Stände und der Kaiser um Macht rangen. Reichstag unter Ferdinand I. in Regensburg, Radierung v. Jost Amman, 1560. M 3: In der italienischen Heimat des Philosophen und Humanisten Machiavelli (M 1) tobten zu dessen Lebzeiten zahlreiche Kriege. Wegen der ständigen Unruhen stellte er zu Beginn des 16. Jhs. viele Überlegungen über Herrschaftssysteme an: [Denn] in jedem Staate [gibt es] zwei verschiedene Grundstimmungen, die daher rühren, dass das Volk die Herrschaft und Unterdrückung der Großen nicht ertragen mag, die Großen aber das Volk zu beherrschen und zu unterdrücken trachten. Aus dem Widerstreite dieser beiden Bestrebungen entsteht entweder Alleinherrschaft oder Freiheit oder Anarchie. Machiavelli, Niccolò: Der Fürst, in: Zorn, Rudolf (Hrsg. und Übers.), Kröners Taschenbuchausgabe Bd. 235, Stuttgart 1978, S. 39 f. Q 1. Fassen Sie die machtpolitische Situation in Zentral- und Südosteuropa in einigen Sätzen anhand des Darstellungstextes links zusammen. 2. Bewerten Sie die Stellung des Kaisers im HRR anhand des Darstellungstextes und M 2. Inwiefern entspricht die Zeichnung den tatsächlichen Machtverhältnissen? 3. Beurteilen Sie Machiavellis Theorie (M 3). Ist sie auch für die heutige Politik zutreffend? Nennen Sie aktuelle Beispiele von Ländern, in denen Alleinherrschaft und der Freiheitsdrang der Bevölkerung aufeinandertreffen. MUSTER

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