131 Neuzeit M 2: Der Geldwechsler und seine Frau, Ölgemälde von Marinus van Reymerswaele, 1539. 1. Interpretieren Sie M 2 mithilfe der Methodenseite „Bildliche Quellen analysieren“ auf S. 186. Gehen Sie dabei der Frage nach, wieso der Geldwechsler das Bild malen ließ, und stellen Sie eine These zur Waage auf, die der Mann in seiner Hand hält. 2. Fassen Sie Luthers Position (M 3) zum Kreditwesen in eigenen Worten zusammen. 3. Untersuchen Sie anhand des Darstellungstextes links, inwiefern Luther damit die kirchliche Meinung vertreten hat. M 3: Martin Luther kritisiert die Profitsucht der Kaufleute (1524): Wir wollen hier von Missbrauch und Sünden des Kaufhandels reden, so viel es das Gewissen betrifft. […] Nämlich also es kommt ein fremder Kaufmann zu mir und fragt, ob ich solche oder solche Ware feilhabe. Ich spreche: Ja; und ich habe doch keine und verkaufe ihm doch dieselbe um zehn oder elf Gulden, die man sonst um 9 oder billiger kauft und sage ihm zu, über zwei oder drei Tage dieselbige zu überreichen. Indessen gehe ich hin und kaufe solche Ware […] und überreiche ihm dieselbige und er bezahlt mir sie und handle also mit seinem, des anderen Geld und Gut ohne alle Gefahr, Mühe und Arbeit und werde reich. Hätte ich eine Seele damit unterrichtet erlöset von dem Schlund [der Hölle], so hätte ich nicht umsonst gearbeitet. Luther, Von Kaufhandlung und Wucher, in: Kurt Aland, Die Werke Martin Luthers, Band 7, Berlin: Evangelische Verlagsanstalt 1948, S. 265. Q MUSTER
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