101 Das Mittelalter 1. Analysieren Sie M 2 mithilfe der Methodenseite „Bildliche Quellen analysieren“ (S. 186). 2. Arbeiten Sie aus der Geschichtskarte M 3 drei Fragen heraus, die in dieser Darstellung der Vergangenheit behandelt werden. 3. Bewerten Sie die Belegbarkeit, der in M 4 geschilderten Episode. 4. Bewerten Sie die in M 4 zugrundeliegende Vorstellung von den Geschlechterrollen. M 4: Aus einer Klosterneuburger Handschrift von 1371 in lateinischer Sprache.: Leopold Markgraf von Österreich seligen Angedenkens, regierte fromm, gerecht und mit allen guten Eigenschaften eines tüchtigen Herrschers; deshalb schenkte ihm der allmächtige Gott eine gleichgesinnte Ehefrau, Agnes, die Tochter Kaiser Heinrichs IV. So, wie sie ein Fleisch geworden waren, suchten sie einmütig den Willen Gottes zu erfüllen: Sie beschlossen, zur Ehre Gottes und zu ihrem Seelenheil eine Kirche zu errichten und auszustatten und wünschten sich durch ein göttliches Zeichen den Ort kennenzulernen, der Gott für die Errichtung einer Kirche gefällig war. Da erhob sich bei ruhigem und freundlichem Wetter ein starker Wind und entführte mit einem heftigen Stoß den Schleier vom Haupte der Agnes in weite Ferne. Neun Jahre vergingen, da fand der Markgraf auf der Jagd den damals seiner Frau vom Kopf gerissenen Schleier vollständig unversehrt auf einem Strauch. Das – so war es sicher – war der durch göttliche Zeichen bestimmte Platz für die Kirchengründung und er ließ ihn für den Kirchenbau herrichten – hier steht heute die Kirche von Klosterneuburg. zit. nach Heide Dienst, Agnes: Herzogin, Markgräfin, Ehefrau und Mutter. Wien 1985, S. 106. Q M 3: Die Entwicklung der babenbergischen Besitzungen. Vorderösterreich Burgau Breisgau Österreich ob der Enns Steiermark Kärnten Krain Istrien Tirol Bayern Böhmen Mähren Kroatien Venedig Österreich unter der Enns Innsbruck Linz Neuhofen an der Ybbs Krems Graz Klagenfurt Meran Trient Triest Wien Ungarn Donau Donau Inn Inn Rhein Rhein Po Etsch Drau Mur Enns Bodensee Adriatisches Meer Rhône Ostarrichi Babenberger: Besitzerweiterungen bis zum 13. Jh. Habsburger: Besitzerweiterungen bis 1500 heutige Grenze Österreichs heutige Bundeslandgrenzen km 200 80 160 120 0 40 ©Westermann 40758EX_1 MUSTER
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