Denkmal 5/6 + E-Book

97 Das Mittelalter 1. Beschreiben Sie den Papstpalast von Avignon (M 4) als Symbol der päpstlichen Macht. 2. Erklären Sie anhand des Darstellungstextes links sowie des Beitrags von Werner Maleczek (M 2) die Motive der römischen Kirche für die Verfolgung der religiösen Reformbewegungen. 3. Weisen Sie die von Maleczek (M 2) beschriebene Härte im Aufruf von Papst Innozenz III. (M 3) nach. 4. Beurteilen Sie, welche Folgen ein Schisma für die Machtposition der römischen Kirche hatte. 40 45 50 M 4: Der päpstliche Palast in Avignon. Foto, 2005. 55 60 65 70 Die Reaktion der Kirche Die römische Kirche war daran interessiert, die Einheit der Christenheit zu bewahren und den „rechten Glauben“ zu verteidigen. Um gegen Häretiker vorzugehen, wurden Personen eingesetzt, die heute unter dem Begriff „Inquisitoren“ bekannt sind. Die Aufgabe der Inquisitoren war es, durch Befragungen (lat. inquiro = befragen) die Anhänger von häretischen Gruppen zu Geständnissen zu bewegen und Urteile über sie zu fällen. Da die Kirche und ihre Geistlichen selbst keine Todesurteile vollstrecken durften, arbeitete die Inquisition sehr eng mit den weltlichen Herrschenden zusammen. Avignon und Schisma Durch die Macht der Staufer bedrängt, näherten sich die Päpste des 13. Jh. der französischen Krone an. Die französischen Könige bestanden auf der Ernennung vieler Franzosen zu Kardinälen. Als 1305 mit Clemens V. ein Franzose zum Papst gewählt wurde, verlegte dieser seinen Hof von Rom ins französische Avignon. Zwischen 1308 und 1377 waren alle Päpste Franzosen und residierten in Frankreich. Bei der Wahl nach der Rückkehr des Papsttums nach Rom kam es zu einer Doppelwahl und in weiterer Folge zu einem Schisma. Das Große Abendländische Schisma (1378– 1417), bei dem es zeitweise sogar drei Päpste gleichzeitig gab, konnte erst auf dem Konzil von Konstanz (1415–1418) gelöst werden. Kardinal, der höchster kirchlicher Würdenträger. Aus der Gruppe der Kardinäle, dem Kardinalskollegium, wird üblicherweise der Papst gewählt. Schisma, das Spaltung der Christenheit in Europa MUSTER

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