Informieren Sie sich unter https://www.kaiserliche-schatzkammer.at/ über die Reichsinsignien. Dekonstruieren Sie die Darstellungen Karls des Großen aus verschiedenen Jahrhunderten. • Beantworten Sie die Fragen zu den Einzeldarstellungen. • Führen Sie anschließend mithilfe der Anleitung auf S. 76 einen Vergleich der Darstellungen durch. Anwendung 77.1 Buchmalerei, Karl der Große mit seinem Sohn Pippin, Kopie (10. Jh.) nach den „Leges Barbarorum“ (Sammlung germanischer Stammesrechte, z.B. der Bayern und Langobarden) aus dem 9. Jh. (Ausschnitt). Die Originalhandschrift wurde nach dem Tod Karls des Großen von 829–832 für Graf Eberhard von Friaul angefertigt. Karl der Große sitzt auf einem Thron, ihm gegenüber sitzt sein Sohn Pippin. Über ihren Köpfen steht geschrieben: „Karolus(christ)ianissim(us) imp(erato)r aug(ustus) Pipin(us) glor(ios)us rex filius eius“ (Karl, allerchristlichster römischer Kaiser und sein Sohn Pippin, ruhmreicher König (von Italien) – Übersetzung Irmgard Plattner). 77.2 Charles und Louis Rochet, Karl der Große und seine Leudes (1882). Die Figurengruppe „Charlemagne et ses Leudes“ (Karl der Große mit seinen Kampfgefährten) steht vor der Kathedrale Notre Dame in Paris. 1. Buchmalerei aus dem 9. bzw. 10. Jh. • Handelt es sich um eine wirklichkeitsgetreue Darstellung? • Welche Herrschaftszeichen sind erkennbar? 2. Figurengruppe von Charles und Louis Rochet aus dem späten 19. Jh., Karl der Große und seine Kampfgefährten. • Nennen Sie auffällige Details. • Karl trägt die Kaiserkrone und wird von den mythischen Kampfgefährten Roland und Oliver begleitet. Welchen Eindruck soll die monumentale Statuengruppe auslösen? • Wie wirken die Männer auf Sie? 3. Vergleich der Darstellungen Karls des Großen • Analysieren Sie die drei Darstellungen Karls in diesem Abschnitt. • Beschreiben Sie jede Darstellung mit jeweils ein bis zwei Sätzen. Dekonstruktion von historischen Darstellungen Die Dekonstruktion historischer Darstellungen stellt vertraute „Lesarten“ von Bildern, Fotografien, Statuen usw. infrage und zeigt auf, dass unsere Vorstellungen von historischen Personen und Ereignissen nicht objektiv, sondern gemacht, d. h. konstruiert sind. Geschichtliche Darstellungen können niemals die Wirklichkeit abbilden, sondern immer nur Wahrnehmungen der Wirklichkeit. Sie entstehen unter Einwirkung verschiedenster Einflüsse, sind also „Konstruktionen“, und sollten möglichst weitgehend untersucht und hinterfragt werden. 77 Dekonstruktion von historischen Darstellungen MUSTER
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