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69 0 500 1000km Rom Treveris Alexandria Ephesus Konstantinopel Atantischer Ozean Nordsee M i t t e l m e e r Schwarzes Meer Weströmisches Reich Oströmisches Reich 1.2 Das Imperium Romanum zerfällt – antike Traditionen leben weiter Im 4. Jh. n. Chr. wurde das Römische Reich noch durch ein gemeinsames Recht, eine gemeinsame Verwaltung und das Heer zusammengehalten, doch diese verbindenden Elemente begannen sich aufzulösen. 395 n. Chr. teilten die Söhne von Kaiser Theodosius, Arcadius und Honorius, das Imperium Romanum in eine griechischsprachige Ost- und in eine lateinischsprachige Westhälfte. Der Westen konnte den Germaneneinfällen nicht mehr standhalten, im Osten blieb das Kaiserreich als Oströmisches oder Byzantinisches Reich bis 1453 bestehen. Weiterleben antiker Kenntnisse Im Westen blieb Latein bis Ende des 11. Jhs. weitgehend alleinige Schriftsprache – katholische Gottesdienste wur69.1 Rekonstruktion einer römischen Basilika (1. Jh. n. Chr.). Die römische Basilika war ein öffentliches Gebäude. In der Apsis wurde Recht gesprochen, in der großen Halle fanden auch Handelsgeschäfte statt. Das Gebäude wurde nicht für religiöse Feiern genutzt. 69.2 Basilika Santa Sabina in Rom (5. Jh. n. Chr.). Die Basilika Santa Sabina all’Aventino gehört zu den ältesten christlichen Basiliken in Rom. In der Apsis steht der Altar, in der Halle versammelten sich die Gläubigen zu den Gottesdiensten. Aufgaben 1 Vergleichen Sie die römische und christliche Basilika, stellen Sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten fest und erläutern Sie die Bedeutung der antiken Tradition an diesem Beispiel. (HO) 69.3 Reichsteilung 395. den bis zum 2. Vatikanischen Konzil (1963) in Latein gehalten. Die Gebildeten des Mittelalters orientierten sich nicht nur an der Sprache, sondern auch an den Kenntnissen der Römerzeit. Während das Weströmische Reich zerbrach, festigte die Kirche Macht und Einfluss und überlieferte antike Traditionen, z. B. Kleidung und Herrschaftssymbole wie Krone, Purpur und Zepter sowie die römischen Verwaltungssprengel. Seit der Spätantike beanspruchte der Bischof von Rom die Vormachtstellung unter den Bischöfen und übernahm von den römischen Kaisern den Titel „Pontifex Maximus“ (oberster Brückenbauer). Er wurde zum mächtigsten Kirchenfürsten des Abendlandes. ( S. 83 und 92). Das Weiterleben antiker Kenntnisse zeigt sich auch in der Architektur: Die römische Basilika war ein öffentliches Gebäude, das für Gerichtssitzungen verwendet wurde oder als Markthalle diente. Diese Gebäudeform wurde für christliche Kirchen übernommen. Im Inneren dominieren Säulenreihen und in der Apsis (halbrunde oder vieleckige Altarnische an der Stirnseite), wo in der Antike Richter oder Kaiser Recht gesprochen hatten, wurde nun der Altar aufgestellt. Ein Imperium zerfällt – neue Reiche entstehen MUSTER

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