39 1.15 Kleopatra – eine Griechin auf dem Pharaonenthron Kleopatra regiert in der griechischen Weltstadt Alexandria Das von Alexander gegründete Alexandria war als Residenzstadt für die Griechen gedacht; die Herrschaft über die Ägypter wurde von Memphis aus gelenkt. Alexandria wurde großzügig geplant. Der Leuchtturm von Alexandria gehörte in der Antike zu den „sieben Weltwundern“. 39.1 Marmorbüste der ptolemäischen Pharaonin Kleopatra, 40–30 v. Chr., Altes Museum Berlin. Kleopatra ist ein makedonischer Name, ein Vorfahre war Ptolemaios I., ein Offizier Alexanders. Sie bestieg 51 v. Chr. den Thron und regierte am Anfang gemeinsam mit ihrem zehnjährigen Bruder. Sie sprach neben Griechisch auch Ägyptisch. Aufgaben 1 Focus.de bietet ein kurzes Video über Kleopatra. Arbeiten Sie heraus, welche Fähigkeiten der Pharaonin besonders betont werden. Vergleichen Sie die Aussage des Videos mit dem Zitat des Althistorikers Manfred Clauss. (HM) https://www.focus.de/wissen/videos/maerchenkoeniginvom-nil-kleopatra-und-die-orientalische-verfuehrung-wieeine-einzige-frau-den-untergang-ceasers-besiegelte_ id_5255766.html, 2:42 min. 2 Informieren Sie sich im Internet über Kleopatra und stellen Sie fest, ob sie in Filmen oder im Comic als Griechin oder als Ägypterin dargestellt wird. (HM) Im Museion versammelten die Herrscher berühmte Intellektuelle, um die griechische Literatur und das gesamte vorhandene Wissen zu sammeln und zu erweitern. So berechnete z. B. der Geograph Eratosthenes erstmals den Erdumfang und der Astronom Aristarch erkannte, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Auf diese Weise wollten sich die Ptolemäer als legitime Herrscher der (griechischen) Welt gegenüber präsentieren. Die griechische Sprache verbindet Beziehungen zwischen griechischer und nichtgriechischer Kultur bestanden seit Jahrhunderten ( S. 21–23). Die auf dem Boden des Alexanderreiches entstandenen Monarchien bildeten den politischen Rahmen für den Austausch zwischen Griechen und den vielen anderen kulturellen Welten. Auf jeden Fall wurde das Griechische zur verbindenden Sprache. Caesar ( S. 50) und Kleopatra, die ptolemäische Pharaonin, unterhielten sich auf Griechisch, es wurde zur Sprache der gebildeten Römer, des frühen Christentums und des byzantinischen Reiches ( S. 70). Der Althistoriker Manfred Clauss meint in seiner Biografie über Kleopatra: Bei einigen erweckt ihr Name das Bild einer bedeutenden Herrscherin, Königin der Könige, bei anderen das der großen Liebhaberin Cäsars, deren zweite Liebe Antonius war. Wiederum andere sehen in ihr die (…) männermordende Bestie, die sittenlose Dirne, die Ehebrecherin, die wahnsinnige Verschwenderin. (…) Es hat wenige Frauen gegeben, welche die Gemüter von Malern, Komponisten, Schriftstellern und Filmregisseuren derart faszinierte. (…) Kleopatra kämpfte mit allen Mitteln, die ihr als Königin und als Frau zur Verfügung standen. Bei dieser Feststellung sollten wir es belassen. Spekulationen über ihre Gefühle zu Caesar und Antonius verbieten sich. Der wahre Zustand einer Beziehung bleibt Außenstehenden im letzten stets verschlossen und gelegentlich auch den Betroffenen selbst. Immer ist die Frage gestellt worden, ob Kleopatra gut oder schlecht war. Sie war auf jeden Fall konsequent. Clauss, Kleopatra, München 1995, S. 109. 39.2 Elizabeth Taylor als Cleopatra 1963 im gleichnamigen Film. Das antike Griechenland und seine Umwelt MUSTER
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