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34 Kompetenzen erwerben Schritt 1: Was ist der Inhalt des Films? Verfassen einer Inhaltsangabe, Herausarbeiten der „Geschichten in der Geschichte“ • Verfassen Sie eine Inhaltsangabe des Films oder des Filmausschnitts. • Kaum ein Film erzählt nur eine Geschichte. Versuchen Sie als Abschluss von Schritt 1, die verschiedenen Handlungsstränge, Themen und „Geschichten in der Geschichte“ freizulegen. Inhalt des Films Die erste Sequenz des Films zeigt den Tod Alexanders in Babylon, dann beginnt die Rahmenhandlung. Ptolemaios, ein Weggefährte Alexanders und der spätere Herrscher von Ägypten, erzählt als alter Mann in Alexandria das Leben Alexanders. Alexanders Kindheit ist geprägt durch die enge Beziehung zu seiner Mutter Olympias und das problematische Verhältnis zu seinem Vater Philipp II. von Makedonien. Nach dem Mord an Philipp, bei dem die Beteiligung von Olympias angedeutet wird, folgt Alexander seinem Vater mit 20 Jahren als König nach. Anschließend wird ausführlich Alexanders Feldzug geschildert und die Schlacht bei Gaugamela (331 v. Chr.) exemplarisch herausgegriffen. Kleinasien, Ägypten, Persien – Alexander gelangt schließlich bis an die Grenzen des Indus. Dabei kommt es aufgrund der jahrelangen Abwesenheit von der Heimat zu Konflikten mit seinen Gefährten, die seinem Eroberungsdrang immer kritischer gegenüberstehen. Weder die Ehe mit der asiatischen Königstochter Roxane noch das Durchschreiten unbekannter Weltgegenden lassen Alexander zur Ruhe kommen. Im Streit tötet er seinen Freund Kleitos, der ihm in der Schlacht am Granikos das Leben gerettet hat. Nach einer Verwundung kehrt er nach Mesopotamien zurück und verbringt seine letzten Tage in Babylon, wo er schließlich stirbt. Geschichten in der Geschichte Alexanders Beziehung zu Olympias, Alexanders Beziehung zu Philipp II., Alexander und Kleitos, Ermordung des Kleitos usw. Schritt 2: Was ist an der ausgewählten Szene sachlich richtig? Wie werden Fiktion und Realität vermischt? Ausgewählte Szene: Mord Alexanders an seinem Freund Kleitos, eine der bekanntesten Episoden aus dem Leben des Makedonenkönigs • Lesen Sie den Bericht des antiken Historikers Curtius Rufus über Alexanders Mord an Kleitos. C. R. verfasste Alexanders Biografie ca. 500 Jahre nach dessen Tod. Die Quellen, auf die er sich stützte, und seine Absichten sind unbekannt. • Schauen Sie sich anschließend die Szene an und arbeiten Sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten heraus. Die Ermordung des alten Kriegskameraden Klitus (Kleitos), der einst Alexanders Leben gerettet hatte Er […] machte Klitus [Kleitos] zum Statthalter […]. Klitus war der Mann, der am Granikus den helmlos kämpfenden König mit seinem Schilde geschützt und mit dem Schwert Rhosakes [persischer Statthalter und Krieger] den Arm abgeschlagen hatte, der schon auf des Königs Haupt zielte. Schon war Klitus angewiesen, sich am nächsten Tag in Marsch zu setzen, da lud man ihn noch zu einem früh beginnenden Festmahl. Als der König hierbei durch reichlichen Weingenuss in Hitze geraten war, begann er, wie er ja allzeit in der Einschätzung seiner selbst ohne Maß war, seine eigenen Taten zu feiern und fiel dabei selbst denen lästig, die das Gefühl hatten, seine Schilderungen seien wahr. Immerhin bewahrten die Ältesten noch Schweigen, bis er dann begann, die Taten Philipps [seines Vaters] herabzusetzen, und sich rühmte, der glanzvolle Sieg von Chäronea sei eigentlich sein Werk gewesen, und nur der böswillige Neid seines Vaters habe ihn um solchen Ruhm gebracht: […] so begann dann Klitus, selbst nicht mehr völlig nüchtern, zu denen, die hinter ihm lagen, eine Stelle aus Euripides zu zitieren, und zwar derart, dass mehr der Klang seiner Worte als diese selbst zu den Ohren des Königs drangen: Es hieß darin, die Griechen hätten die üble Sitte, auf ihre Siegesmäler lediglich die Namen der Könige zu schreiben; damit fingen sie denen den Ruhm weg, die ihn mit ihrem Blute errungen. Da der König argwöhnte, hier seien besonders übelwollende Worte gefallen, fragte er alsbald die nächsten, was sie von Klitus gehört hätten. Während diese in Schweigen verharrten, zählte Klitus mit immer lauterer Stimme Philipps Kriegstaten in Griechenland auf, die er allem Gegenwärtigen vorziehe. Darob brach zwischen Jungen und Alten ein Streit aus, und den König, der scheinbar noch gelassen zuhörte, wie Klitus nun seine Ruhmestaten herabsetzte, befiel ein ungeheurer Zorn. […] Schließlich erklärte er [Klitus]: Wenn es für dich zu sterben gilt, gehört Klitus ganz vorn hin; aber wenn du dann den Siegespreis austeilst, tragen die den Hauptanteil davon, die das Andenken deines Vaters am dreistesten schmähen. […] […] Schon war der König in einen Zorn geraten, wie er ihn selbst nüchtern kaum mehr hätte meistern können. Vier Schritte zur Dekonstruktion historischer Spielfilme MUSTER

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