301 6.5 Frauen, die Verliererinnen der Corona-Krise? Aufgaben 1 Markieren Sie sieben Textstellen, die Sie sofort verstehen, mit einem Rufezeichen. Unterstreichen Sie anschließend alle Prozentangaben im Text und vervollständigen Sie den Satz: Unter dem traditionellen Rollenbild der Frau versteht man auch heute noch, dass sie ... (HM) 2 Diskutieren Sie über folgenden Satz: Es ist für alle Beteiligten viel besser, wenn der Mann voll im Berufsleben steht und die Frau zu Hause bleibt und sich um den Haushalt und die Kinder kümmert. (PU) 08.03.2021 Die Corona-Pandemie bringt die traditionelle Rollenverteilung in die Familien zurück. Wie Studien des Bamberger Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe und des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen, übernehmen Mütter zu Corona-Zeiten mehr Aufgaben rund um Haushalt und Kinder, arbeiten eher zu ungewöhnlichen Zeiten und sind öfter im Homeoffice als Männer. Frauen kümmern sich wieder häufiger um die Kinder Gerade bei Kleinkindern übernehmen die Frauen demnach oft einen viel größeren Anteil an sogenannter "Care-" oder Pflegearbeit als die Männer. So zog es 78 Prozent der Mütter während der Corona-Pandemie ins Homeoffice, so das Ergebnis einer Studie des Nürnberger Instituts. Bei den Vätern waren es 70 Prozent. Männer im Lockdown zufriedener als Frauen Für die Studie wurden 1.200 Beschäftigte befragt, die ihre Arbeit überwiegend am Computer erledigen. Die Bamberger Forscherinnen und Forscher wollten auch herausfinden, wie zufrieden Männer und Frauen mit dem Familienleben während des ersten Lockdowns waren. Das Ergebnis: Bei den Müttern sank sie, bei den Vätern stieg sie eher im Vergleich zu Zeiten vor der Pandemie. Kleinkinder werden häufiger von Müttern alleine betreut Die Besonderheit: Von den Befragten lagen schon Daten aus der Zeit vor der Pandemie vor und zwar aus dem Nationalen Bildungspanel (NEPS). Damit konnten die neuen Angaben verglichen werden. Demnach haben im Lockdown zwar auch Männer häufiger als zuvor bei der Familien- und Sorgearbeit mit angepackt, aber Studien beleBamberger Studie: Frauen leiden mehr unter dem Lockdown gen, dass insgesamt die Frauen den überwiegenden Teil der Familienarbeit stemmten. Gerade bei Kleinkindern sei auffällig, dass diese von berufstätigen Müttern deutlich häufiger alleine betreut würden. Bei Grundschulkindern und älteren Kindern dagegen teilten sich rund ein Drittel der Befragten die Betreuung und Versorgung. Frauen fühlen sich im Lockdown häufiger einsam Zugleich machten sich Frauen deutlich mehr Sorgen als Männer – auch um ihren Beruf. Die Angst vor einem Job- und Einkommensverlust sei der Studie zufolge bei Frauen deutlich stärker ausgeprägt als bei Männern. Zu guter Letzt fühlten sich Frauen im Lockdown auch häufiger einsam als Männer. Gerade Frauen gaben in der Studie an, dass sie sich durch Kontaktbeschränkungen oder Mehrarbeit für die Familie einsam und auch außen vor gefühlt haben. Vielen Familien geht das Geld aus Für den zweiten Lockdown erwarten die Forscher, dass die Zufriedenheit deutlich weiter sinkt, da nun mehr Jobs auf der Kippe stehen und vielen Familien Geld in der Kasse fehlt. https://www.br.de/nachrichten/bayern/bamberger-studiefrauen-leiden-mehr-unter-dem-lockdown,SR4tpfa (26.11.2021) 301.1 Frauen in der Corona-Krise, UN Women, Foto von Loey Felipe Transfer: Frauen heute MUSTER
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