28 Kulturkontakte im mediterranen Raum 1.11 Die Perserkriege und die Vorherrschaft Athens Kriege zwischen Persern und Griechen Die Ausdehnung des persischen Großreiches auf die griechische Welt ist eine der entscheidendsten Entwicklungen der athenischen und der gesamt-griechischen Geschichte. 499 v. Chr. erhoben sich die Griechenstädte an der kleinasiatischen Küste der Ägäis gegen die Herrschaft der Perser. Sie lehnten sich vor allem gegen die Abgaben auf, die sie dem Perserkönig leisten mussten. Diesen Aufstand beantwortete König Dareios I. mit einer Strafexpedition, die mit der Zerstörung von Milet 494 v. Chr. endete. Anschließend begann Dareios I. einen Rachefeldzug gegen Eretria und Athen, die die Griechenstädte unterstützt hatten, und gegen die anderen Städte des griechischen Festlandes. 490 v. Chr. eroberte die persische Flotte Eretria und verschleppte die Bevölkerung ins persische Kernland. Die Athener wehrten das Perserheer bei Marathon erfolgreich ab. 480 v. Chr. griff Xerxes I., der Sohn Dareios' I., Griechenland erneut an. Er vernichtete am Thermopylenpass ein Heer der Spartiaten unter König Leonidas und zerstörte Athen. Die persische Flotte wurde jedoch von den griechischen Schiffen unter der Führung Athens nahe der Insel Salamis versenkt. Daraufhin räumten die Perser Attika, verwüsteten aber 479 v. Chr. Athen zum zweiten Mal. Die Griechen unter der Führung Spartas schlugen das persische Landheer bei Platää. In den folgenden Jahren vertrieb die athenische Flotte die Perser aus der Ägäis. Erfolge in den Perserkriegen begründen die athenische Macht Im Gefühl des Sieges über die Perser gelang es Athen, Mittelgriechenland und viele Inseln in der Ägäis seiner Führung unterzuordnen, und zog daraus großen materiellen Gewinn. Hellespont Eretria Delphi Marathon 490 Athen Platää 479 Thermopylen 480 Sparta Olympia Ambrakia Larisa Olynthos Potaidaia Byzantion Milet Ephesos Sardes Salamis 480 Leukas Thasos Lemnos Lesbos Chios Samos Euböa Andros Tenos Delos Kythera Zakynthos Kephallenia Melos Paros Naxos Thera Rhodos Thessalien Peloponnes Argos Archaia Ätolien Phokis Makedonien Epirus Phrygien Mysien Lydien Karien Thrakien Ä g ä i s c h e s M e e r Persisches Reich Mit Persien verbündet Gebiet der 31 gegen Persien kämpfenden Städte Neutrale Griechen 100 km 200 0 28.1 Die Hauptschauplätze der Perserkriege. Athen wurde in dem über 30 Jahre dauernden Peloponnesischen Krieg von Sparta und seinen Verbündeten besiegt. Nicht anders als Athen wollte nun Sparta eine Vorherrschaft über Griechenland ausüben. Daraus folgten weitere Kriege zwischen griechischen Poleis, die erst durch das Vordringen der Makedonen unter dem Vater Alexanders ein Ende fanden. Marathon Nach der Niederlage der Perser 490 v. Chr. bei Marathon soll ein Läufer die Siegesnachricht nach Athen gebracht haben. Angeblich legte er die gesamte Strecke laufend zurück, überbrachte seine Nachricht und brach dann vor Erschöpfung tot zusammen. Die Länge des olympischen Marathonlaufs entspricht der Entfernung zwischen Marathon und Athen (ca. 42 km). Aufgaben 1 Ermitteln Sie die Lage der im Text genannten Orte der See- und Landschlachten der Perserkriege und fertigen Sie zum Vordringen der Perser eine Erzählung an. (HM) 2 Erklären Sie, wie der Althistoriker Hans-Joachim Gehrke das Verhalten der Athener bewertet. (HM) Hans-Joachim Gehrke meint in einem Interview im Spiegel dazu: „Hellas war vergessen, sobald es um die Interessen von Athen, Sparta, Korinth, Theben oder Megara ging. Wenn Sie nachlesen, was Athen in derselben Zeit, wo es seine Akropolis prächtig ausbaute, immer wieder an Kriegen geführt hat, kann einem schlecht werden. Es war, in kleinem Maßstab, ein fataler Griff nach der Weltmacht. 150 Jahre lang machten die Griechen, man kann es kaum anders sagen, einander fertig, bis die Makedonen das traurige Schauspiel beendeten.“ https://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecialgeschichte /d-56767743.html (23.09.2020) MUSTER
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