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27 Königsstraße Theben Medien Arabien Assyrien Kelten Lydien Armenien Ägypten Sahara Syrisch-Arabische Wüste Thrakien Par thien Persien It al i en Li byen Karthago Kappadokien Babylonien I n d i e n Donau Persischer Golf Indus Nil Kaspi sches Meer Indischer Ozean Schwar zes Meer Euphrat Tigris M i t t e l m e e r Rotes Meer Sizilien Sardinien Korsika Balearen Rhodos Kreta Zypern Sardes Babylon Kyrene Susa Memphis Milet Sparta Karthago Athen Rom Massilia Karthago (mit den Persern verbündet) Perserreich (480 v. Chr.) Vasallen und Verbündete der Perser Neutrale Griechen Am Krieg beteiligte Griechen km 1000 500 0 27.1 Das Perserreich. Verschiedene antike Quellen stellen die Perser als ein Volk von barbarischen Kriegern und grausamen Herrschern dar, die ihre Untertanen wie Sklaven unterdrückten. Dieses einseitige Bild geht auf die Griechen zurück, die von persischen Heeren und Flotten bedroht wurden und die Perser in mehreren See- und Landschlachten besiegten. Die moderne Forschung zeigt aber, dass die Perser ein multikulturelles und gut organisiertes Großreich aufbauten, das von Ägypten bis zum Idus reichte. Die Entstehung des Großreiches Der Perserkönig Kyros II. besiegte 546 v. Chr. den Lyderkönig Kroisos und unterwarf damit auch die Griechenstädte an der kleinasiatischen Küste der Ägäis. Er zerstörte 539 v. Chr. das neubabylonische Reich. Die phönizischen Küstenstädte und das syrische Hinterland unterwarfen sich ihm wenig später. Kambyses II., Kyros’ Nachfolger, fiel in Ägypten ein, und spätestens ab 510 v. Chr. beherrschten die Perser unter Dareios I. ein Gebiet von der Größe des späteren Alexanderreiches und waren zu einer Großmacht geworden. Das Perserreich – ein gut organisierter Vielvölkerstaat Unter den persischen Herrschern entwickelte sich ein zentral geleitetes, modernes, mehrere Sprachen und Kulturen 1.10 Das Reich der Perser umfassendes (multikulturelles) Staatswesen mit hervorragender Infrastruktur. König Dareios I. gliederte sein Reich in 20 „Satrapien“ (Verwaltungsdistrikte), baute das Straßennetz aus, organisierte eine Reichspost und führte ein einheitliches Münzsystem ein. Die Satrapien wurden von Statthaltern des Königs, von Satrapen, regiert. Sie waren für die Einziehung der Steuern und für die Rechtsprechung zuständig und hatten den Oberbefehl über die Streitkräfte ihres Bezirks. Als Verwaltungssprache wurde im gesamten Reichsgebiet Aramäisch verwendet. Xerxes I. (485–464 v. Chr.) konnte das Reich trotz der Niederlagen gegen die Griechen bei Marathon (490), Salamis (480) und Platää (479) noch zusammenhalten. Nach Ende seiner Herrschaftszeit verlor das persische Königtum jedoch durch verschiedene lokale Aufstände zusehends an Macht. Artaxerxes III. erneuerte die Herrschaft über Ägypten und schloss mit Philipp II. von Makedonien einen Nichtangriffspakt. 337 v. Chr. brach Philipp II. dieses Abkommen jedoch und setzte in Korinth mit den meisten griechischen Staaten einen gemeinsamen Kriegszug gegen Persien durch. Felseninschrift des Perserkönigs Ich bin Kyros, der König des Alls, der große König, […] König von Babylon, König von Sumer und Akkad, König der vier Weltgegenden, Sohn des Kambyses, des großen Königs […]. Als ich friedlich in Babylon […] eingezogen war, machte mir Marduk, der große Herr, das Herz der Babylonier geneigt, während ich täglich auf seine Verehrung bedacht war […]. Die Gesamtheit der Könige aller Weltgegenden, vom oberen Meer bis zum unteren Meere […], sie alle brachten ihren schweren Tribut und küssten in Babylon meine Füße. Weißbach, Die Keilschriften, S. 3 Aufgaben 1 Marduk ist der oberste Gott Babylons. Analysieren Sie die Textquelle und arbeiten Sie heraus, welche Absichten Kyros mit diesem Text verfolgte und was die Inschrift über seinen Herrschaftsanspruch aussagt. (HM) 2 Beschreiben Sie mithilfe der Karte das Perserreich um 500 v. Chr. Benennen Sie auch die Völker, die unter der Herrschaft des Perserkönigs Dareios I. standen, und seine Verbündeten. (HM) 3 Erstellen Sie mithilfe der Informationen auf dieser Seite eine Timeline zum Perserreich mit den fünf wichtigsten Daten. Begründen Sie Ihre Entscheidung. (HO) 4 Stellen Sie die antike griechische Sichtweise des barbarischen und despotischen Perserreiches den Erkenntnissen der modernen Forschung gegenüber. (HO) Das antike Griechenland und seine Umwelt MUSTER

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