272 Das „lange“ 19. Jahrhundert Schritt 3: Durchführung der Debatte Eine geeignete Sitzordnung wählen • Vorne: Moderatorin oder Moderator • An zwei gegenüberliegenden Tischen: Gruppensprecherinnen und Gruppensprecher • Gegenüber der Moderatorin bzw. dem Moderator oder hinter den Gruppensprecherinnen und Gruppensprechern: Beobachtende (übrige Schülerinnen und Schüler) Den vorgeschriebenen Ablauf einhalten • Die Moderatorin bzw. der Moderator eröffnet die Pro-Contra-Debatte, begrüßt die Anwesenden, nennt das Thema, stellt die Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmer vor und erklärt den Ablauf. • Der Moderator bzw. die Moderatorin erteilt den Gruppensprecherinnen und Gruppensprechern nacheinander das Wort. • Die Gruppensprecherinnen bzw. -sprecher halten einen zirka dreiminütigen Eingangsvortrag. Danach erfolgt in Rede und Gegenrede der Austausch der Argumente und Gegenargumente (ca. 15–20 Min.) • Es folgt eine kurze Zwischenbesprechung: Beide Gruppen ziehen sich zu Beratungen zurück, um ihre Argumente und Strategien für ihre Erwiderungen auszuarbeiten. • Die Gruppensprecherinnen und -sprecher tragen im Plenum ihre Erwiderung vor. Ziel ist es, die Argumente aus dem gegnerischen Plädoyer zu widerlegen. • Anschließend hat das Plenum die Möglichkeit, Fragen an die Sprecherinnen und Sprecher zu stellen. Eröffnung (Ausschnitt): Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler, die heutige Pro-ContraDebatte beschäftigt sich mit dem Thema der Väterkarenz, die gleich lang wie die Karenzzeit der Mütter dauern soll. […] Schülerin X wird das Eingangsplädoyer für die Befürworter dieses Modells halten, Schülerin Y formuliert das Eingangsplädoyer gegen eine gleich aufgeteilte Karenzzeit von Vätern und Müttern. Ihre Ansprachen dauern maximal drei Minuten. Dann erfolgt die etwa 15-minütige Debatte. […] Eingangsplädoyer (Ausschnitt): Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler, wir leben im 21. Jh. und Väter und Mütter sollen sich gleichermaßen für ihr Kind verantwortlich fühlen. Die Regelung, die derzeit in Österreich gilt, führt dazu, dass nur 19 % der Väter die Väterkarenz nutzen, obwohl sie vor Kündigung geschützt sind. […] Kompetenzen erwerben 272.1 Ein Vater in der Karenz beim Füttern, Symbolfoto. Contra-Argumente: – Männer verdienen meist mehr als Frauen. Wenn sie nur 80 % des Gehaltes bekommen, kann es für die Familie finanziell schwierig werden. – Frauen haben im ersten Lebensjahr eine sehr enge Beziehung zum Kind und können besser mit dem Kind umgehen. – Männer verbauen sich Karrierechancen, wenn sie in Väterkarenz gehen. Sie werden nicht mehr befördert. – Frauen wollen keine Karriere machen. – Frauen wollen beim Kind bleiben und nicht arbeiten gehen. – Männer, die in Väterkarenz gehen, wirken unmotiviert in ihrem Job. – Wenn am Land ein Mann am Vormittag durch das Dorf mit dem Kinderwagen fährt, ruiniert das seinen Ruf als Mann – Die verpflichtende Aufteilung schränkt die Freiheit der Eltern ein. MUSTER
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