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209 4 Längsschnitt: Staat und Wirtschaft Ökonomie – „Die Welt wird in der Tat durch nicht viel anderes beherrscht.“ John Maynard Keynes 209.1 Markt in Bagan, Burma (2013). 4.1 Nachdenken über Geld und Wirtschaft Der Glaube an die Ökonomie – eine neue Weltreligion (2004) Bernd Senf, bis 2009 Professor für Volkswirtschaftslehre in Berlin, über die Bedeutung der Wirtschaft Der Glaube an die ökonomische Vernunft ist längst zu einer neuen Weltreligion geworden, nachdem die alten Religionen – jedenfalls in unseren Breiten – mehr und mehr an Überzeugungskraft und Akzeptanz verloren haben. Nur wird diese neue Weltreligion nicht in den Kirchen gepredigt, sondern in den Universitäten und Fachhochschulen; und die Quintessenz [Hauptinhalt] ihres Glaubens ist längst eingeflossen in die Schulbücher, in die Massenmedien und in das Denken und Handeln von Politikern und Gewerkschaftlern. Und jeder weiß: Wer die Gesetze des Marktes verletzt oder sich ihnen widersetzt, hat Schlimmes zu befürchten. Die Strafe folgt auf dem Fuße, und zwar nicht erst im Jenseits, sondern schon auf Erden: Das Unternehmen macht Konkurs, die politische Partei verliert die Wahlen, die Gewerkschaften verlieren ihre Mitglieder, und der einzelne Lohnabhängige oder Wissenschaftler verliert seinen Arbeitsplatz […]. Senf, Die blinden Flecken der Ökonomie, S. 7 f. Wichtige Wirtschaftstheoretiker 1619–1683 Jean-Baptiste Colbert 1694–1774 Francois Quesnay 1723–1790 Adam Smith 1818–1883 Karl Marx 1883–1946 John Maynard Keynes 1899–1992 Friedrich August von Hayek 1912–2006 Milton Friedman 1943 Joseph E. Stiglitz Markt = Ort, wo Angebot und Nachfrage nach Gütern und Leistungen aufeinandertreffen Für jedes Gut bilden sich Teilmärkte (z. B. Rohstoffmarkt, Finanzmarkt, Aktienmarkt, Arbeitsmarkt). In der Marktwirtschaft bilden sich im Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage die Preise. Längsschnitt: Staat und Wirtschaft MUSTER

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