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Demokratie und Recht 126 1.1 Losen und Wählen – die Demokratie in Athen Voraussetzungen für die Entstehung der Demokratie in Athen Im 6. Jh. entwickelten sich die Stadtstaaten und gleichzeitig gelang es den Big Men, sich von anderen Bevölkerungsgruppen als Elite immer mehr abzuheben, eine Aristokratie entstand. Deren Mitglieder wollten ihre Macht auf Kosten der restlichen Bevölkerung ausbauen, was zu Konflikten führte. Um diese zu lösen, wurden vielfach Streitschlichter bzw. „Versöhner“ eingesetzt, wie z. B. in Athen Solon. Dieser versuchte z. B. durch die Aufhebung der auf den kleinen Bauern lastenden Schulden die Konflikte zu entschärfen. ( Solon, „Mein Werk“, S. 128) Außerdem bestand Solon auf der Einhaltung der geltenden Normen gegenüber den Aristokraten. Die vorhandenen Machtverhältnisse berücksichtigte er durch die Einführung einer Timokratie, d.h. die Einteilung der Bürger Athens entsprechend ihrem Vermögen in 4 Klassen. Nur die wenigen Vermögenden in der 1. Klasse konnten das Führungsamt im Staat (Archontat) bekleiden. Da es zu diesem Zeitpunkt noch keine Institutionen (Gerichte, Polizei) gab, um die Einhaltung von Solons Vorschlägen zu erzwingen, dauerten die Konflikte an und führten zur Herrschaft des Tyrannen Peisistratos und seiner Söhne, die am Ende des 6. Jh. vertrieben wurden. Jetzt konnte der Archon (für 1 Jahr gewählter „Anführer“) Kleisthenes die Spannungen durch eine neue Gliederung der Bürgerschaft weiter verringern. Jeder Athener gehörte auf der untersten politischen Ebene zu einem der 139 lokalen Demen (Ortschaften), auf der nächsten Ebene zu einer der 10 Phylen („Stämme“). Diese wurden bewusst aus nicht nebeneinander liegenden Demen zusammengesetzt, damit die Athener insgesamt miteinander in Kontakt kamen. Vermutlich installierte Kleisthenes auch das „Scherbengericht“ (Ostrakismos), mit dem sich gegen den Staat stellende Adelige aus Athen verbannt werden konnten. 126.1 Tonscherben mit den Namen Aristeides, Kimon und Themistokles. Diese Tonscherben (Ostrakon) wurden als „Stimmzettel“ verwendet. Die Teilnehmer ritzten in die Scherben Namen von Personen ein, die nach ihrer Ansicht gegen die gemeinsamen Interessen handelten. Wer am häufigsten genannt wurde, musste Athen für 10 Jahre verlassen. Demokratie in Athen 6. Jh. v. Chr. Solonische Reformen 2. Hälfte 6. Jh. Tyrannis des Peisistratos und seiner Söhne Um 500 v. Chr. Reform des Kleisthenes Ab ca. 460 v. Chr. Zeit des Perikles, Entstehung der athenischen Demokratie Nach 404 v. Chr. Niedergang Athens 1 Entwicklung der Demokratie in Athen 126.2 Kleroterion – antike Losmaschine. In die Schlitze wurden Plättchen mit den Namen der auszulosenden Männer geschrieben. Ihr Funktionieren können Sie auf Terra X, Die Griechen, Minute 26:02 anschauen. https://www.youtube.com/watch?v=uqO2l45skRE Aufgaben 1 Arbeiten mit Textquellen, Solon „Mein Werk“, S. 128. Üben Sie die Arbeit mit einer Textquelle. (HM) 2 Beurteilen Sie, was es bedeutet, wenn die Ämter im Stadtstaat ausgelost wurden. Könnten Sie sich vorstellen, dass in unserer Demokratie politische Ämter wie Bürgermeister oder Nationalratsabgeordnete durch Los bestimmt werden? Listen Sie Vor- und Nachteile auf. (PU) MUSTER

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