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121 Transfer: Chancen und Herausforderungen von Migration Wenn Menschen in neue Länder auswandern, sehen sie sich dort mit anderen und eventuell fremden Einstellungen konfrontiert. Oft wird gefordert, dass sich Migrantinnen und Migranten in die österreichische Gesellschaft integrieren müssen. Zuwanderinnen und Zuwanderer müssen daher z.B. Sprach- und Wertekurse besuchen. Gerade das Beherrschen der deutschen Sprache ist ein wichtiger Baustein zur kulturellen Integration, denn sie erleichtert den Austausch im Alltag und ermöglicht Zugang zu Bildung. Integration funktioniert aber auch dann nicht von allein. Beide Seiten müssen dazu beitragen, dass Integration gelingt. 70 Prozent meinen, dass es in Österreich Parallelgesellschaften gibt Artikel aus „Der Standard“ vom 14. Juli 2020 Wien – Es brauche ein Frühwarnsystem für Parallelgesellschaften, denn diese seien ein „Nährboden“ für Gewalteskalationen wie zuletzt in Wien-Favoriten. Das sagte zum wiederholten Mal Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) […]. Eine Woche davor hatten türkische Nationalisten und Rechte in Wien-Favoriten eine Kundgebung kurdischer Frauen gestört. In den Tagen darauf war es bei weiteren Demostörungen zu Gewaltausbrüchen gekommen. Dabei handle es sich um „Konflikte, die ihren Ursprung in den Heimatländern der Migranten haben“, meinten 73 Prozent der Befragten. Für 70 Prozent waren „negative Folgen für das Zusammenleben sehr wahrscheinlich“. […] Für die Integrationsexpertin und Wiener GrünenKandidatin Berîvan Aslan sind diese Ergebnisse angesichts der zeitlichen Nähe der Befragung zu den Ausschreitungen nicht überraschend. Die Stadt Wien gehöre weltweit dennoch zu den sichersten Großstädten. Das gelte auch für Favoriten. https://www.derstandard.at/story/2000118713109/70prozent-meinen-dass-es-in-oesterreich-parallelgesellschaft-gibt (24.09.2020) Aufgaben 1 Diskutieren Sie anhand der beiden Artikel die Chancen und Herausforderungen der Integrationsbemühungen in Österreich. (PU) 2 Besuchen Sie die Website „Flucht, Migration & Mobilität – Geschichten der Bewegung“ der Österreichischen Mediathek unter https://www.mediathek.at/ unterrichtsmaterialien/flucht-migration-mobilitaet/. Sehen/ Hören Sie sich die Medienbeiträge an. Wählen Sie eines der fünf Arbeitsblätter aus und bearbeiten Sie es. Stellen Sie Ihre Ergebnisse in der Klasse vor. (PM) 3 Analysieren Sie den Orientierungsfilm „Willkommen in Österreich“ und die Lernunterlage „Mein Leben in Österreich – Chancen und Regeln“ auf der Website des Integrationsfonds: https://www.integrationsfonds.at/ kurse/werte-und-orientierungskurse/werte-und-orientierungskurse. Nehmen Sie persönlich Stellung zu diesen Inhalten. (PU) Alma Zadić angelobt: vom Kriegsflüchtling zur ersten Ministerin mit Migrationshintergrund Im Rahmen der heutigen Regierungsangelobung wurde auch die gebürtige Bosnierin und Grünen-Politikerin Alma Zadić angelobt. Sie ist die erste österreichische Ministerin, die nicht hierzulande zur Welt kam. Online-Arikel auf www.kosmo.at vom 7. Jänner 2020 Im Alter von 13 Jahren floh Zadić zusammen mit ihrer Familie aus […] Bosnien-Herzegowina nach Österreich. Im Rahmen ihrer Rede am Grünen- Bundeskongress in Salzburg erklärte sie, dass ihr Leben nicht immer einfach gewesen sei. „Viele von euch wissen, dass ich damals, 1994, nach Österreich gekommen bin. Aus einem kriegsgebeutelten Land kommend, habe ich hier eine neue Heimat gefunden und wurde herzlich aufgenommen“, so Zadić. […] Sie sei dankbar für das damals gewährte Asyl, sprach in ihrer Rede jedoch auch darüber, dass sich zu dieser Zeit Haider im politischen Aufstieg befand: „Meine Familie hatte Angst, ob wir nicht, wenn Schwarz-Blau kommt, zurückkehren müssen. Aber es kam anders. Wir sind immer noch da. Auch heute gibt es Menschen, die Angst haben. Es macht einen Unterschied, wer regiert. Es wird einen Unterschied machen, dass es eine Ministerin gibt, die nicht in Österreich geboren ist.“ https://www.kosmo.at/alma-zadic-angelobt-vom- kriegsfluechtling-zur-ersten-ministerin-mit- migrationshintergrund/ (24.09.2020) 121.1 Die frühere Justizministerin Alma Zadić und Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei der Angelobung der Regierung im Jänner 2020. Die Anfänge Österreichs MUSTER

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