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118 Migration und Expansion Mülhausen Habichtsburg Vorderösterreich Österreich ob der Enns Steiermark Kärnten Krain Istrien Tirol Bayern Böhmen Mähren Kroatien Venedig Österreich unter der Enns Zürich Luzern Innsbruck Linz Seckau Graz Erwerbung 1491 Klagenfurt Meran Bozen Trient Cilli Triest Venedig Wien Wiener Neustadt Rhône Ungarn Donau Donau Inn Inn Rhein Rhein Po Etsch Drau Mur Enns Bodensee Adriatisches Meer Besitz der Habsburger 1282 Erweiterungen bis 1500 Verlorene Gebiete 1389 Heutige Grenze Österreichs 0 20 40 60km 118.1 Besitzungen der Habsburger im Spätmittelalter. Nach dem Tod des letzten männlichen Babenbergers versuchte der Böhmenkönig Otakar (Ottokar) II. Přemysl, ein großes Herrschaftsgebiet im Donauraum zu errichten. Er gewann die Babenbergerbesitzungen und sein Einflussbereich erstreckte sich schließlich über Mitteleuropa bis an die Adria. 1273 wählten die Reichsfürsten jedoch nicht ihn, sondern Graf Rudolf von Habsburg zum König. Dieser verlangte die Reichslehen Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain zurück. Es kam zur Schlacht und Otakar II. fiel im Kampf. 1282 belehnte Rudolf von Habsburg im Einvernehmen mit den Kurfürsten seine beiden Söhne Albrecht und Rudolf mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark. Für 636 Jahre dominierte das Herrschergeschlecht der Habsburger nun das Gebiet zwischen Donau und Alpen. Rudolf IV., der Stifter – Kaiser Karl IV. Der bedeutendste Habsburger des 14. Jhs. war Herzog Rudolf IV. (1358–1365). Ihm gelang es, durch einen Vertrag mit Margarete Maultasch Tirol zu erwerben. Während seiner Herrschaft wurde auch der Bau des Südturms der Stephanskirche begonnen. 1356 legte Kaiser Karl IV. aus dem Hause Luxemburg durch ein Reichsgesetz die Bedingungen der Wahl der deutschen Könige neu fest. Aufgrund des goldenen Siegels nannte man diese Urkunde später Goldene Bulle. Karl IV. bestimmte, dass zukünftig vier rheinische Fürsten (die Erzbischöfe von Köln, Mainz und Trier und der Pfalzgraf bei Rhein) sowie drei Fürsten aus dem Osten (Böhmen, Sachsen und Brandenburg) zur Wahl des deutschen Königs berechtigt seien. Süddeutsche Fürsten wurden in den Kreis der „Kurfürsten“ nicht einbezogen. Das Privilegium maius Rudolf IV. reagierte auf diese Zurücksetzung mit verschiedenen Maßnahmen, die sein Prestige fördern sollten: Der Ausbau Wiens zur Residenzstadt wurde verstärkt und 1365 stiftete Rudolf eine Universität (Alma mater Rudolfina). Außerdem ließ er mehrere Urkunden fälschen, in denen ihm zahlreiche Sonderrechte zugesprochen wurden, und nannte sich Erzherzog. Karl IV. holte Gutachten über die Echtheit der Dokumente ein und verweigerte ihre Bestätigung, da man sie als Fälschungen erkannte. Erst Kaiser Friedrich III., ein Habsburger, unterzeichnete 1453 die „Privilegium maius“ genannten Schriftstücke. Aufgaben 1 Arbeiten Sie in Kleingruppen. Suchen Sie im Internet Informationen zu „Privilegium minus“ und „Privilegium maius“. Linktipp: https://austria-forum.org/af/AEIOU Machen Sie sich Notizen zu folgenden Punkten: • Entstehungszeit der Urkunde • Verfasser bzw. Unterzeichner der Urkunde • Anlass für die Entstehung der Urkunde • Absichten des Unterzeichners • Wirkung der Urkunde (HM) 2 Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse im Plenum. (HM) 3 Stellen Sie sich vor, Sie müssen in einer 2. Klasse (6. Schulstufe) die Hausmachtspolitik der Habsburger im Spätmittelalter erklären. Fassen Sie als Vorbereitung die Informationen aus dem Text und der Geschichtskarte zusammen. (HM) 2.5 Die Habsburger und das Heilige Römische Reich MUSTER

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